Erste Alpha von Blender 2.5

Die Blender Foundation und die Entwicklergemeinschaft veröffentlichen die erste Vorschau auf die kommende Ausgabe des Open-Source-3D-Programms Blender.

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Der letzte Meilenstein bei der Entwicklung des quelloffenen und kostenlosen 3D-Pakets Blender liegt bereits vier Jahre zurück. Zwischenzeitliche Releases dienten vor allem der Verfeinerung und dem Bugfixing, bescherten der Software allerdings auch das ein oder andere nützliche Werkzeug.

Die jetzt vorgestellte Version 2.5 bezeichnen die Entwickler selbst als "Alpha 0", als die allererste Vorschau auf die nächste runde Ausgabe. Laut Roadmap soll dieser zunächst eine "Alpha 1" folgen, die dann alle "aktuell existierenden User-Interface-Features" bieten soll – der aktuell verfügbaren Testversion fehlt nämlich offenbar das ein oder andere des Vorgängers 2.49, da die Blender-Macher einige Funktionen auf andere Art und Weise reimplementieren wollen. Im weiteren Verlauf sieht die Roadmap diverse Beta-Versionen vor, die sich jeweils auf einen Aspekt wie Modeling, Animation oder Rendering konzentrieren sollen. Am Schluss der Entwicklung steht dann kein finales Release 2.5, sondern Blender 2.6, dessen Erscheinen man für Mitte 2010 anpeilt. Wie bereits in der Vergangenheit soll wieder ein Filmprojekt die Entwicklung von Blender inspirieren; diesmal läuft das Filmprojekt unter dem Codenamen Durian. Bei vergangenen Open-Movie-Projekten sind etwa die Filme "Elephants Dream" und "Big Buck Bunny" entstanden.

Das kostenlose 3D-Paket beherrscht sowohl Modeling und Animation als auch Rendering. Zudem bietet Blender einen Modus fürs Spieledesign. Für Version 2.5 Alpha 0 wurde die Bedienoberfläche gründlich überarbeitet. Anwender können sich jetzt eigene Tastaturkürzel definieren. Auch hinter den Kulissen hat man gründlich aufgeräumt und einheitliche Datenstrukturen sowie das Konzept eines "Operators" als Abstraktion für alle Werkzeuge eingeführt – beides soll unter anderem Scripting und Automatisierung erleichtern. In Endprodukten des 3D-Pakets sollen eine neue Rauch-Simulations-Engine, ein überarbeitetes Partikelsystem und ein spezielles Volumen-Material sichbarere Fortschritte bringen, das sich vor allem für die Darstellung von Gas, Wolken und Feuer eignen soll.

Ein Werkzeug namens Spline IK sorgt für organische Einschränkungen der Bewegungen beim Rigging von flexiblen Körperteilen wie Schwänzen und Tentakeln, aber auch bei der Darstellung von Seilen. Als weiters Ziel haben sich die Entwickler ins Pflichtenheft geschrieben, dass buchstäblich alles animierbar werden soll. Hierbei sollen Werkzeuge fürs Definieren, Instanziieren und Mixen von Animationen und Aktionen sowie der überarbeitete Animationseditor helfen. Zusätzlich will man die Performance verbessert haben: Angeblich werden bestimmte Szenen jetzt bis zu zehnmal schneller gerendert.

Blender wird seit 2002 unter der Open-Source-Lizenz GPL veröffentlicht und steht für Windows, Mac OS X (Intel und PowerPC) und Linux jetzt auch jeweils als 64-Bit-Version zur Verfügung – Window-Nutzer müssen derzeit allerdings den Code noch selbst kompilieren, die Installer sind noch nicht fertig.

Siehe dazu auch:

  • Blender im heise Software-Verzeichnis

(pek)

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