Erster Tarifvertrag in US-Apple-Laden abgeschlossen

In Maryland haben Arbeitnehmer nun den mit Apple ausgehandelten "Union Contract" akzeptiert. Es gibt mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

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Apple Store Towson Town Center

Apple Store Towson Town Center: Historischer Tarifvertrag.

(Bild: Apple)

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Erfolg für bessere Arbeitsbedingungen: In einem ersten Apple Retail Store in der Vereinigten Staaten von Amerika wurde nun ein Tarifvertrag abgeschlossen, nachdem die dortigen Mitarbeiter über mehrere Jahre um eine gewerkschaftliche Organisierung gerungen hatten. Bei dem Laden handelt es sich um den Towson Town Center Store in einem Einkaufszentrum im Umland von Baltimore, Maryland. Der vorläufige "Union Contract" war bereits im Juli ausgehandelt worden, nun wurde er von den Mitarbeitern abgesegnet.

Insgesamt vertritt die Gewerkschaft IAM CORE (Coalition of Organized Retail Employees), die Teil der International Association of Machinists (IAM) ist, 85 Personen. Sie sollen durch den Tarifvertrag, der nur für diesen einen Laden gilt, verschiedene Verbesserungen erhalten. Die Arbeitnehmervertreter werfen Apple vor, versucht zu haben, die gewerkschaftliche Organisation zu erschweren. Das Unternehmen erhielt deshalb und wegen seines Vorgehens in anderen US-Ladengeschäften bereits Rüffel von der zuständigen US-Arbeitnehmeraufsicht NLRB.

In den USA arbeitet die gewerkschaftliche Vertretung etwas anders als etwa in Deutschland. Zunächst müssen sich alle Mitarbeiter in einer Wahl darauf einigen, dass sie vertreten werden wollen – das erfolgt dann durch eine einzige Gewerkschaft. Diese vertritt dann alle Arbeitnehmer in einem Betrieb, die dann auch Mitglied werden müssen. Dann kann die Gewerkschaft wiederum mit dem Unternehmen über Tarife und Arbeitsbedingungen Verhandlungen aufnehmen. US-Unternehmen betonen gerne, dass das die direkte Beziehung zwischen Management und Arbeitnehmern störe. In den USA gibt es bislang nur wenige Apple-Läden mit gewerkschaftlicher Vertretung; es kam auch schon vor, dass diese bei Wahlen nicht angenommen wurden. In Apples Hauptquartier, unter Verwaltungsmitarbeitern, Ingenieuren oder Programmieren, gibt es – wie bei vielen US-Konzernen – keine Gewerkschaften.

Wie die IAM auf ihrer Website mitteilte, sieht man in dem Tarifvertrag mit Apple ein "historisches Abkommen". Ăśber die Dauer des Vertrages soll nun das Gehalt im Schnitt um 10 Prozent steigen. Gleichzeitig soll das Anfangsgehalt "in 80 Prozent der Jobklassifikationen" zulegen.

Apple muss den Ladenmitarbeitern zudem Verbesserungen bei der Schichtzuteilung einräumen, die auch für Teilzeitmitarbeiter gelten. Weiterhin darf der Konzern nur eingeschränkt freie Mitarbeiter (Contracted Employees) beschäftigen und muss bei Entlassungen Abfindungen zahlen. Zudem soll es mehr Transparenz bei Disziplinarmaßnahmen geben. Noch im Mai hatten die Gewerkschaftsmitglieder zugestimmt, dass sie streiken wollen, sollte Apple die Vertragsverhandlungen hinauszögern.

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(bsc)