Privater Raumflug: "Polaris Dawn" erreicht Maximalhöhe von 1400 km

Die Crew der "Polaris Dawn"-Mission hat ihr erstes Ziel erreicht. Die Raumkapsel erreichte eine maximale Höhe von 1400 km.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Raumkapsel der Polaris Dawn-Mission

Eine kĂĽnstlerische Darstellung des AuĂźeneinsatzes auf der "Polaris Dawn"-Mission.

(Bild: Polaris Dawn / SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.

Der private Raumflug des US-Milliardärs Jared Isaacman mit einer Dragon-Kapsel und einer Falcon-9-Trägerrakete von Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX hat sein erstes Missionsziel in der Nacht zum Mittwoch erreicht. Die Dragon-Kapsel erreichte eine Höhe von 1400,7 km, wie SpaceX auf X mitteilte. Seit den Apollo-Missionen der 1970er-Jahre zum Mond war keine so große Höhe mit bemannten Raumfahrzeugen wieder erreicht worden.

Auf dem Weg zur maximalen Höhe auf der gesamten Mission passierte die Dragon-Raumkapsel den inneren Van-Allen-Gürtel in einer Höhe von etwa 1000 km, einen von zwei dauerhaften Strahlengürtel der Erde. Dort bewegen sich energiereiche Protonen im hohen Tempo im Erdmagnetfeld zwischen den Polen hin und her. Sie sorgen für eine hohe Strahlenbelastung bei den vier Astronautinnen und Astronauten Jared Isaacman, Kidd Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon. Geschützt sind sie durch die neuen Raumanzüge von SpaceX.

Die Raumanzüge spielen auch bei einem der nächsten Missionsziele eine wichtige Rolle. Bei einem Außeneinsatz auf 700 km Höhe sollen sie den aussteigenden Astronauten sowie die Insassen der Dragon-Kapsel schützen. Denn die Dragon-Kapsel besitzt keine Luftschleuse, sodass nach dem Öffnen der Außenluke auch die Astronautinnen und Astronauten im Inneren dem Vakuum des Weltalls ausgesetzt sind. Speziell entwickelte Materialien des Raumanzugs sollen sie dabei vorwiegend vor der Kälte des Weltalls schützen. Außerdem soll der neue Raumanzug den im Außeneinsatz befindlichen Astronauten eine hohe Beweglichkeit ermöglichen.

Geplant sind obendrein etwa 36 Forschungsstudien und Experimente von 31 Partnerinstitutionen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung der Auswirkungen von Raumflügen auf die Gesundheit des Menschen. Zudem soll eine neue, laserbasierte Starlink-Kommunikation getestet werden. Eine ähnliche Variante hatte die NASA erst kürzlich erfolgreich ausprobiert.

Die "Polaris Dawn"-Mission war am Dienstagmittag vom NASA Kennedy Space Center abgehoben. Zuvor hatte es mehrere Verzögerungen, unter anderem wegen schlechten Wetters, gegeben. Auch der Start musste zunächst wegen widriger Wetterbedingungen verschoben werden, sodass die Falcon-9-Rakete erst mit Verspätung abheben konnte.

(olb)