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Seite 2: Anleitung: Ethereum schürfen leicht gemacht

Inhaltsverzeichnis

Zum Minen sind lediglich zwei Programme erforderlich: Geth zum Synchronisieren mit dem Ethereum-Netzwerk und Ethminer zum Schürfen des Ethereums.

Laden Sie zunächst die aktuelle Geth-Version auf Ethereum.org herunter und installieren diese. Standardmäßig installiert Geth sich in

C:\Programme\Geth

Starten Sie jetzt die Windows-Kommandozeile (Windows-Taste, cmd, Enter) und wechseln ins Geth-Verzeichnis. In unserem Fall mit dem Kommando "cd Programme\Geth".

Mit dem Befehl

geth account new

legen Sie ein Konto an, in dem ihre Ethereum-Einheiten landen. Geth bittet dann um die Eingabe eines Passwortes, um das Ethereum-Konto zu sichern. Dieses Passwort sollte ausreichend komplex sein. WICHTIG: Schreiben Sie sich dieses Passwort auf einen Zettel und verwahren Sie diesen gut. Ohne dieses Passwort kommen sie nicht an ihre Ethereum-Einheiten heran. Geth spuckt dann ihre Konto-Adresse in geschweiften Klammern aus – unter dieser landet dann das geschürfte Ethereum. Speichern Sie die Adresse etwa in einer Textdatei.

Geth lädt die Blockchain herunter und synchronisiert sich mit dem Netzwerk. Dieser Vorgang kann Stunden dauern.

(Bild: heise online)

Nun muss sich Geth noch mit dem Ethereum-Netzwerk synchronisieren – und dafür zunächst die gesamte Ethereum-Blockchain herunterladen. Dazu geben Sie folgendes Kommando ein:

geth –rpc

Block 57646 von 3861421 -- das Synchronisieren dauert noch etwas...

(Bild: heise online)

Dieser Prozess dauert eine ganze Weile, in unserem Fall waren es rund vier Stunden.

Den Fortschritt überwachen Sie über eine zweite Geth-Instanz: Starten Sie das Programm dazu in einem zweiten Kommandozeilenfenster mit dem Befehl "geth attach" und geben dann "eth.syncing" ein – geth zeigt dann die bereits synchronisierten (currentBlock) und noch zu synchronisierenden Blöcke an (highestBlock).

Erst wenn sich Geth vollständig mit der Blockchain synchronisiert hat, können Sie losschürfen..

Mit dem Tool GPU-Z lässt sich die Auslastung von Grafikkarten überwachen. Beim Mining liegt dieser bei konstant 100 Prozent. Der Rechner wird beim Minen daher wärmer als üblich, eine gute Kühlung ist daher wichtig.

(Bild: heise online)

Laden Sie sich nun die Mining-Software ethminer – wir haben dafür das Paket ethminer-0.9.41-genoil-1.1.7 verwendet, das Sie auf Github finden. Falls Sie ethminer aus einer anderen Quelle beziehen, achten Sie darauf, dass die jeweilige Version auch explizit GPU-Mining-Support mitbringt.

Entpacken Sie den ethminer dann in ein beliebiges Verzeichnis. Über Parameter bringen Sie ethminer schließlich zum Schürfen. "-G" zieht die GPU heran, "-M" die CPU – letzteres ist nur zum kurzen Testbetrieb geeignet. WICHTIG: Bei Multi-GPU-Systemen unbedingt den Crossfire- oder SLI-Verbund im Grafiktreiber auflösen.

Wir mussten mit unserem Dual-RX480-System einige Zeit experimentieren, bis wir die richtigen Parameter fanden. Geklappt hat es schließlich damit:

ethminer.exe -G --opencl-platform 0

Folgend zieht sich ethminer noch die benötigten Daten, füllt die Grafikkartenspeicher und startet den Schürf-Vorgang.

"--opencl-platform 0" zieht alle OpenCL-Grafikkarten zum Rechnen heran. Alternativ könnten Sie mit dem Befehl "--opencl-devices 0,1" auch die einzelnen Karten separat anweisen, das hat in unserem Fall allerdings nicht geklappt (Fehlermeldung: No GPU device with sufficient memory was found. Can't GPU mine. Remove the -G argument)

Hash statt Hacke: Schürfen mit zwei Grafikkarten des Typs Radeon RX 480.

(Bild: heise online)

Im Pool schürft es sich effektiver als alleine. Im Bild: Die Statistik vom Nanopool zum Beginn unserer Experimente mit zwei Radeon RX 480.

(Bild: heise online)

Da beim lokalen Minen die Aussicht auf das erfolgreiche Schürfen einer Ethereum-Einheit vergleichsweise gering ist, sollten Sie sich einem der zahlreichen Pools anschließen. Pools sind Rechenverbünde, in denen viele einzelne Rigs zusammenrechnen, um Ethereum-Einheiten zu finden. Gefundene Einheiten schütten Pools dann anteilig auf die Mitglieder aus. Sie erheben dafür geringe Gebühren und überweisen die Anteile erst ab einem bestimmten Volumen.

Wir haben uns testweise dem Nanopool angeschlossen, der keine Anmeldung erfordert und bei der Eingabe der eigenen Adresse (siehe Geth) eine Webseiten-Statistik bietet. Dafür müssen Sie ethminer beim Start den Server mitteilen, jenem die eigene Adresse und eine E-Mail.

Das klappt mit folgendem Kommando:

ethminer.exe --farm-recheck 200 -G --opencl-platform 0 -S eth-eu1.nanopool.org:9999 -O 0xIHREADRESSE/IHRE@EMAIL.de

(mfi)