Ex-Apple-Entwickler kritisiert Touch Bar beim MacBook Pro

Apple zwinge die Kunden, die OLED-Funktionstastenleiste mitzukaufen, wenn sie den bestausgestatteten mobilen Mac wollten, so Chuq Von Rospach, der zehn Jahre bei dem Konzern angestellt war.

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Ex-Apple-Entwickler kritisiert Touch Bar beim MacBook Pro

MacBook Pro mit Touch Bar.

(Bild: Apple)

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Wer Apples schnellste mobile Macs kaufen will, erhält automatisch auch die Touch Bar mit, die der Konzern seit 2016 im MacBook Pro mit 13- und 15-Zoll-Bildschirm verbaut. Allerdings können nicht alle Profis etwas mit der OLED-Funktionstastenleiste anfangen. Chuq Von Rospach, ehemaliger Apple-Programmierer und Autor, der von 1996 bis 2006 unter anderem für die internen E-Mail-Systeme des Konzerns mitverantwortlich war, hat seinem Ärger darüber nun in einem Blogposting Luft gemacht.

Darin argumentiert er, Apples Kunden sollten nicht gezwungen werden, für etwas zu zahlen, das sie nicht unbedingt haben wollten. Den Nutzer würden Kosten für eine "Nischentechnologie" aufgebürdet, die womöglich "keine Zukunft" hat. Er sei nicht sicher, ob Apple selbst wisse, wie es mit der Touch Bar weitergeht. "Ich war fasziniert davon, dass Apple, als [im Sommer auf der WWDC 2017] die neuen iMacs vorgestellt wurden, die Touch Bar oder Touch ID mit keinem Wort erwähnt hat."

Auch, dass Apple deren Unterstützung durch eine verbesserte Tastatur oder ein verbessertes Trackpad für Desktop-Macs nicht umsetzte, ist Rospach ein Rätsel. "Ich nehme das als Zeichen dafür, dass das Unternehmen nach der durchwachsenen Reaktion [auf die Touch Bar des MacBook Pro] zurück ans Reißbrett geht, bevor die Technik weiter ausgerollt wird."

Aktuell bietet Apple noch MacBook-Pro-Modelle ohne Touch Bar an. Sie sind im 13-Zoll-Format ab 1500 Euro zu haben. Sie kommen nur mit zwei statt vier Thunderbolt-3-Anschlüssen und sind auch sonst schlechter ausgestattet. Will man ein MacBook Pro mit 15-Zoll-Display erwerben, kommt man um Touch Bar und Touch ID nicht herum, wenn man aktuelle Technik (ab 2800 Euro) will. Hier wird ansonsten nur noch ein veraltetes Gerät mit Thunderbolt 2 und 2,2 GHz schnellem Quad-Core-Intel-Core-i7-Prozessor für 2250 Euro offeriert.

Rospach schreibt in seinem Artikel auch, dass der mit der Touch Bar automatisch mitkommende Fingerabdrucksensor TouchID ihn auch nicht mehr besonders beeindruckt. Der einzige Grund, warum er ihn vermisse, sei beim Entsperren des Passwortmanagers 1Password. Es sei aber nur "marginal mehr Arbeit", sein Passwort einzutippen. Den Mac entsperre bereits seine Apple Watch automatisch. (bsc)