Ex-Infineon-Chef Schumacher muss um Abfindung bangen

Im Revisionsbericht werde konstatiert, der im März 2004 geschasste Vorstandschef habe "konsequent private und dienstliche Belange vermischt", hieß es zur Kündigung des Ende 2004 geschlossene Aufhebungsvertrags.

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  • dpa

Der ehemalige Infineon-Chef Ulrich Schumacher muss um seine Abfindung in Höhe von 5,25 Millionen Euro bangen. Sowohl der Ende 2004 geschlossene Aufhebungsvertrag mit Schumacher als auch sein ursprünglicher Dienstvertrag seien gekündigt worden, sagte ein Infineon-Sprecher am Mittwoch in München. Damit bestätigte er einen Bericht des manager magazins. Zum Hintergrund und den Konsequenzen der Vertragskündigungen wollte sich der Sprecher nicht äußern.

Dem Bericht zufolge war Auslöser eine Überprüfung von Schumachers Reise- und Spesenabrechnungen. Im Revisionsbericht werde konstatiert, der im März 2004 geschasste Vorstandschef habe "konsequent private und dienstliche Belange vermischt", hieß es. Daraufhin habe Infineon den Aufhebungsvertrag gekündigt. Weil dadurch der ursprüngliche Dienstvertrag wieder gegolten hätte, sei zugleich auch dieser fristlos gekündigt worden.

Sollt Infineon mit der Rechtsauffassung durchkommen, müsse Schumacher die bereits überwiesene Hälfte der Abfindung wieder zurückzahlen, hieß es. Die Zahlung der zweiten Hälfte hatte Infineon- Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley im Herbst 2005 ausgesetzt. Schumacher war damals im Rahmen der Vorermittlungen zu Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit Motorsportveranstaltungen vom Zeugen zum Beschuldigten geworden. Dies habe auch zu der internen Revision geführt, hieß es. Ein Berater Schumachers habe die Vorgänge als Attacke Kleys gewertet, der gegen den Ex-Infineon-Chef "einen Privatkrieg" führe, hieß es. Schumacher sei der Revisionsbericht nicht bekannt. (dpa) / (jk)