FTC-Entscheidung zur AdMob-Übernahme durch Google steht an

Die Federal Trade Commission (FTC) könnte Googles Pläne für eine Übernahme des Werbedienstleisters AdMob durchkreuzen, berichten US-Medien. Die Kartellbehörde soll noch am Mittwoch über das Vorhaben abstimmen.

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Googles Pläne für eine Übernahme des Werbenetzwerks AdMob stehen laut US-Medienberichten unter keinem guten Stern. Die Wettbewerbshüter tendierten derzeit zur einer Blockade des Vorhabens, berichten die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Dow Jones übereinstimmend unter Berufung auf informierte Kreise. Mitarbeiter der zuständigen Federal Trade Commission (FTC) drängen demnach auf eine Kartellklage. Die fünfköpfige Handelskommission soll einem Bericht des Blogs TechCrunch zufolge bereits am heutigen Mittwoch über das weitere Vorgehen abstimmen.

Google hatte im November 2009 die Übernahme des Werbedienstleisters für 750 Millionen US-Dollar angekündigt. AdMob vermarktet Werbung auf mobilen Anwendungen über das nach eigenen Angaben größte Werbenetzwerk im Mobilbereich. Die Wettbewerbshüter fürchten nun offenbar, dass mit der Übernahme durch Google der Wettbewerb in diesem eng gefassten Marktsegment im Wesentlichen auf zwei Unternehmen reduziert wird: Google und Apple, das seine Ambitionen im Werbegeschäft mit der eigenen Plattform iAd gerade erst untermauert hatte.

Marktbeobachter kritisieren jedoch, dass die FTC den relevanten Markt zu eng definiere und andere Anbieter in dem Segment ignoriere. Im weiteren Sinne seien auch Branchengrößen wie Microsoft oder Yahoo in dem Geschäft aktiv, das zudem noch jung und entwicklungsfähig sei und damit allen Wettbewerbern gleiche Chancen biete. Andererseits gibt es Befürchtungen – unter anderem seitens der Werbekunden –, Google könne in diesem jungen Markt durch die AdMob-Übernahme eine genauso dominante Rolle spielen wie bei Internetwerbung.

Das Übernahme-Vorhaben ist seit dem Jahreswechsel Gegenstand einer genauen Prüfung durch die FTC. Google hat den Berichten zufolge bis zur letzten Minute versucht, die Bedenken der Kartellwächter zu zerstreuen und die FTC dazu zu bringen, die Übernahme im größeren Kontext des gesamten Mobilwerbegeschäfts zu sehen. Der Suchmaschinenbetreiber verwies noch am Dienstag in einem Blogeintrag auf zahlreiche Unterstützer, die den Wettbewerb in dem Sektor für lebhaft genug halten würden. (vbr)