Fachkräftemangel: Worauf es Arbeitnehmern beim Jobwechsel ankommt

Die Jobvermittler von Remote haben verglichen, welche Vorteile Arbeitskräfte im internationalen Vergleich von Unternehmen erwarten. Flexibilität hat Priorität.

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(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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Das Portal Remote hat in einer groß angelegten Umfrage untersucht, welche Zusatzleistungen Angestellte zum Arbeitgeberwechsel motivieren – und umgekehrt, wie man sie zum Bleiben bewegt. Dazu haben sie Menschen aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA befragt.

Größere Flexibilität bei der Arbeit ist demnach einer der Hauptfaktoren für einen Jobwechsel: Knapp drei Vierteln der Befragten nannten flexible Arbeitszeiten als wichtiges Kriterium. Männern (74,5 %) war das etwas weniger wichtig als Frauen (79 Prozent). In die gleiche Kerbe schlägt auch der Wunsch nach einem frühen Wochenende: 64 Prozent wünschen sich einen verkürzten Arbeitstag am Freitag, fast genauso viele (63 Prozent) würden lieber gleich nur 4-Tage-Wochen arbeiten.

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Vielen ebenfalls wichtig: Ein Firmen-Zuschuss bei der Altersvorsorge (75 Prozent). Auf den weiteren Positionen zeigt sich die US-Färbung der Studie: Auf eine Familien-Krankenversicherung (62 Prozent) legen demnach fast genauso viele Wert wie auf eine private Krankenversicherung und einen Zuschuss zu Gesundheitsausgaben (62, beziehungsweise 61 Prozent).

Besonders ITlern ist Remote-Arbeit sehr wichtig: Zwei Drittel von ihnen möchten gerne gänzlich aus dem Homeoffice arbeiten, 84 Prozent mindestens teilweise. Den Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden sollte der Arbeitgeber mitfinanzieren – meinen zumindest 63 Prozent der Befragten insgesamt und sogar 65 Prozent der deutschen Angestellten.

Weniger Wert legen hiesige Arbeitskräfte dagegen auf Weiterbildungsmöglichkeiten: Während Franzosen sich zu 80 Prozent technische Weiterbildungskurse im eigenen Berufswelt wünschen – der Spitzenwert – gilt das nur für 70 Prozent der Deutschen. Das ist der Tiefstwert im Ländervergleich. Noch unwichtiger sind den Angestellten hierzulande Kurse des Arbeitgebers für mehr Diversität und Inklusions-Trainings. Weniger als die Hälfte erwartet solche Angebote, im UK sind es hingegen fast zwei Drittel.

Für die Daten des Reports wurden insgesamt 10 000 Vollzeit-Arbeitskräfte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den USA befragt. Remote vermittelt selbst Arbeitskräfte international und bietet Unternehmen Leistungen bei der Suche an. Der derzeitige Fachkräftemangel kostet Unternehmen viel Geld: Nach Berechnungen des Jobportals Stepstone pro unbesetzter Stelle durchschnittlich 29 000 Euro.

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Meeting in einer Firma

(Bild: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

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(jvo)