Fahrassistent Autopilot: Tesla setzt sich in Verfahren um tödlichen Unfall durch

Vor vier Jahren ist ein Model 3 in Los Angeles plötzlich von der Straße abgekommen und in Flammen aufgegangen. Nun ist der Rechtsstreit zu Ende.

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Lenkrad mit Tesla-Logo

(Bild: Maksim Safaniuk/Shutterstock.com)

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Tesla hat sich in den USA in einem ersten Gerichtsverfahren durchgesetzt, in dem es um die Frage ging, ob das Fahrassistenzsystem "Autopilot" für einen Unfall mit Todesfolge verantwortlich gemacht werden kann. Vor dem Riverside County Superior Court hat die zuständige Jury mehrheitlich entschieden, dass die Software nicht als defekt eingestuft und dem Unternehmen damit die Schuld gegeben wird, berichtet Reuters. In dem Rechtsstreit ging es um einen Unfall eines Tesla Model 3 auf einem Highway bei Los Angeles im Jahr 2019. Bei dem war das Fahrzeug mit 105 Kilometer pro Stunde plötzlich von der Straße abgekommen, gegen eine Palme gekracht und in Flammen aufgegangen, schreibt die Nachrichtenagentur.

Bei dem Unfall war demnach der Fahrer Micah Lee getötet und zwei Mitfahrende schwer verletzt worden, darunter ein damals acht Jahre alter Junge. Im Laufe des Verfahrens (Az.: Molander v. Tesla Inc., RIC2002469) wurden dem Bericht zufolge unter anderem Fotos der grausamen Verletzungen der Opfer gezeigt. Die Kläger forderten 400 Millionen US-Dollar von Tesla plus Schadensersatz. Tesla habe die Vorwürfe zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass der Fahrer unter Alkoholeinfluss gestanden habe. Außerdem sei überhaupt nicht klar, ob die Fahrassistenz "Autopilot" zur Zeit des Unfalls aktiviert gewesen war. Laut Reuters hat die Jury vier Tage beraten, bevor sie mit 9 zu 3 Stimmen zugunsten von Tesla entschieden hat. Die Klagenden verbuchen die lange Beratungszeit als Teilerfolg.

Für Tesla ist das Urteil bereits der zweite Erfolg in Verfahren rund um das hauseigene Fahrassistenzsystem in diesem Jahr. Dabei war es aber noch nie um tödliche Unfälle gegangen. Im April hatte eine Jury in Los Angeles entschieden, dass Teslas "Autopilot" nicht schuld an einem Unfall gewesen war, den die damalige Klägerin im Jahr 2019 erlitten hatte. Rund um das System sind nicht nur mehrere weitere Klagen anhängig, in den USA laufen auch Ermittlungen zum Umgang von Tesla damit. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der Konzern von Elon Musk irreführend für die Technik wirbt und etwa mit den Namen "Autopilot" und "Full Self Driving" fälschlicherweise nahelegt, dass die damit ausgestatteten Elektroautos autonom fahren können.

(mho)