Feststoffbatterien für Elektroautos: Volkswagen erhöht Anteil an QuantumScape

Volkswagen investiert in einen Spezialisten für "Solid State" und sieht es als Batterietechnik der Zukunft.

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Feststoffbatterien für Elektroautos: Volkswagen erhöht Anteil an QuantumScape

"S is for Solid State" schreibt Volkswagen zu dieser Grafik.

(Bild: Volkswagen AG)

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Volkswagen erhöht seine Beteiligung an dem US-amerikanischen Batteriespezialisten QuantumScape. Der Autohersteller investiert bis zu weitere 200 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das auf Feststoffzellen-Technik spezialisiert ist. Volkswagen kooperiert seit 2012 mit QuantumScape und war bisher mit 100 Millionen US-Dollar an der US-Firma beteiligt. Seit 2018 arbeiten die beiden Unternehmen auch in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammen, um die Großserienfertigung von Feststoffbatterien vorzubereiten.

QuantumScape wurde 2010 gegründet und sitzt im kalifornischen San Jose. Volkswagen bezeichnet die Feststoffzelle – auch Solid State genannt – als "Batterietechnik der Zukunft" mit größerer Reichweite und kürzerer Ladedauer bei gleicher Paketgröße bisheriger Batterien. Mit den 200 Millionen US-Dollar wollen die Deutschen die bisherige Entwicklungsarbeit stärken und beschleunigen, wie Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components erläuterte.

Die Elektro-Offensive, in der der Volkswagen-Konzern bis 2025 mehr als 80 neue Modelle mit E-Motor auf den Markt bringen will, steht und fällt mit den Batterien. Im August 2018 warnte Volkswagen-Chef Herbert Diess vor der "enormen Marktmacht asiatischer Anbieter bei Batteriezellen für E-Autos". Vor einem Jahr investierte Volkswagen eine Milliarde Euro in Batteriezellen-Produktion in Salzgitter. Von der Feststoffbatteriezelle spricht als der "aussichtsreichste Ansatz für die Elektromobilität der übernächsten Generation".

Statt eines flüssigen Elektrolyten soll bei Solid State ein fester verwendet werden. Solche Zellen sollen außer einer höheren Energiedichte weniger CO₂-Emissionen in der Produktion aufweisen und kostengünstiger sein. Der japanische Autohersteller Toyota arbeitet ebenfalls an der Technik und wollte ursprünglich zu den olympischen Spielen 2020 in Tokio den Prototyp einer Batteriezelle mit Festelektrolyt vorstellen. Schon voriges Jahr, als der Plan bekannt wurde, war aber schon die Rede davon, dass – wenn überhaupt – die Technik frühestens 2025 marktreif wird.

(anw)