"Financial Times" droht mit Rückzug vom iPad

Apples In-App-Verkaufszwang könnte bald erste Folgen bei großen Medienkunden haben: Das renommierte Londoner Wirtschaftsblatt will sich den neuen iOS-Bedingungen nicht beugen.

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Seit Apple Mitte Februar seine neue In-App-Verkaufspolitik für Medieninhalte angekündigt hat, blieb es in der Verlagsszene verhältnismäßig ruhig: Zwar gab es viel Kritik und auch erste Kartellbehörden sind auf die Problematik aufmerksam geworden, doch theatralische Rückzüge von Apples populärer Plattform verkniffen sich die Medienkonzerne bislang.

Möglicherweise ist die renommierte Financial Times nun der erste Kandidat: Wie der Guardian meldet, haben Manager des Londoner Wirtschaftsblatts bei der Vorstellung der letzten Finanzzahlen damit gedroht, Apple gegenüber nicht mehr länger klein beigeben zu wollen.

Besonders die 30-prozentige Umsatzabgabe sowie die Tatsache, dass die Verlage nicht mehr automatisch Kundendaten erhalten, scheint Marjorie Scardino, Chefin der FT-Mutter Pearson, zu stören. Man spreche aber derzeit noch mit Apple, denn bislang sei unklar "wie das neue Modell überhaupt funktioniert".

Der Blogger John Gruber fasste unterdessen in einer längeren Analyse zusammen, was Apple mit seiner 30-Prozent-Abgabe bezweckt und welche Alternativen es gibt. "Wenn das Modell funktioniert, könnte es sich als genauso kontrovers erweisen, wie der App Store selbst: eher wenig", schreibt Gruber. (bsc)