Flugtaxi: ABB will Ladeinfrastruktur für Lilium-Jets bauen
Die Ladestationen, die ABB für Lilium entwickeln will, sollen auch für schwere Elektrofahrzeuge geeignet sein.
Der Schweizer Konzern ABB soll die Ladeinfrastruktur für die batterieelektrisch betriebenen Flugtaxis des bayerischen Flugtaxi-Entwicklers Lilium herstellen. Entsprechende Pläne haben die beiden Unternehmen nun bekannt gegeben. Die Ladeinfrastruktur soll 2024 bereitstehen, wenn Lilium Jets erstmals kommerziell abheben sollen.
Die ABB-Ladestationen sind so konzipiert, dass sie die Batterien in etwa 30 Minuten vollständig und in 15 Minuten bis zu 80 Prozent aufladen können. So sollen pro Flugzeug täglich 20 bis 25 Flüge ermöglicht werden, heißt es in einer Lilium-Mitteilung.
Lilium plant ein regionales Flugnetz, das aus so genannten Vertiports besteht. Sie sollen mehrere Parkplätze und Hochleistungsladestationen bekommen. ABB will dafür ein "MegaWatt Charging System" (MCS) entwickeln, das Laden mit Gleichstrom (DC) von bis zu 1000 kW ermöglichen soll. Damit könnten auch schwere Elektrofahrzeuge wie Lkw und Busse geladen werden. Für die Interoperabilität soll MCS die nötigen Standards unterstützen.
Brasilien, Deutschland und Florida
Im August wurde bekannt, dass die brasilianische Fluggesellschaft Azul mit Lilium über die Lieferung von 220 Lilium Jets verhandelt. Außerdem spricht das Unternehmen in seiner Mitteilung davon, auch in Florida und in Deutschland kommerziell tätig werden zu wollen.
Senkrechtstarter Lilium Jet (45 Bilder)
(Bild: Lilium)
Der Lilium Jet soll 8,5 m lang werden bei einer Flügelspannweite von knapp 14 m. Platz bietet das Fluggerät für bis zu sieben Personen, es soll mit einer Reisegeschwindigkeit von 280 km/h bis zu 250 km weit fliegen und senkrecht starten und landen können.
(anw)