Flugtaxi: Volkswagen entwickelt vollelektrische Passagierdrohne

In China arbeitet Volkswagen an einem Flugtaxi, das vier Menschen vollelektrisch und automatisiert befördern können soll. Nun wurde es vorgestellt.

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Der Prototyp "V.MO", Spitzname "Flying Tiger". Der Lackierung halber und weil 2022 in China "Jahr des Tigers" ist.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 2 Min.

Volkswagen hat in China seinen ersten Prototyp einer vollelektrischen Passagierdrohne vorgestellt. Das V.MO benannte Fluggerät entspringt dem Projekt zur "Vertikalen Mobilität" (V.MO), das die Volkswagen Group China 2020 in Gang gesetzt hat. Es soll "langfristig" zur Serienreife gebracht werden, heißt es aus dem Konzern.

Das Konzept des Multicopters basiere auf bereits vorhandenen Lösungen für autonomes Fahren und Batterietechnologien für eine emissionsfreie Mobilität, erklärt Volkswagen. Das V.MO entspricht einer X-Wing-Konfiguration, ist 11,2 m lang und hat eine Spannweite von 10,6 m. Acht Rotoren besorgen den Auftrieb, zwei Rotoren den Vortrieb.

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Das V.MO soll im Laufe dieses Jahres einige Flugtests durchlaufen und technisch optimiert werden. In einem Jahr soll ein dann verbesserter Prototyp weitergehende Testflüge absolvieren. Ausentwickelt soll das electric Vertical Take-Off and Landing aircraft (eVTOL) vollelektrisch und automatisiert vier Passagiere und dazu Gepäck bis zu 200 km weit transportieren können.

Das V.MO werde auf die "vertikalen Mobilitätsbedürfnisse unserer künftigen technikaffinen Kunden in China ausgerichtet", erklärt Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China. In die Welt gesetzt hätten das Fluggerät Expertinnen und Experten aus China, die dabei neue Designkonzepte und Materialien eingesetzt und neue Sicherheitsstandards entwickelt haben sollen. Dabei folge VW seiner Mission "from China, for China". An dem Projekt beteiligt ist der chinesische Flugzeughersteller Hunan Sunward Technology, Marktführer für leichte Sportflugzeuge, wie Volkswagen betont.

Volkswagen sieht für die "urbane Luftmobilität" einen schnell wachsenden Markt. Das V.MO ist zunächst für betuchte Kundschaft gedacht, die über die allgegenwärtigen Staus in den Megastädten hinweg transportiert werden wollen. Dafür will Volkswagen mit den zuständigen chinesischen Behörden sprechen, um die nötigen Zulassungen zu erhalten.

Konkurrent Lilium peilt für erste kommerzielle Zulassungen seines siebensitzigen Flugtaxis das Jahr 2025 an. Sein Modell hat auch Tragflächen wie ein konventionelles Flugzeug für den Betrieb zwischen Start- und Landephase. Volocopter aus dem badischen Bruchsal kündigte im Frühjahr an, seine Standorte auszubauen, um mehr Kapazitäten für weitere Tests sowie die Produktion zu haben. Die Flugtaxis sollen nach Unternehmensangaben bei den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen 2024 in Paris eingesetzt werden. Boeing investierte im Januar dieses Jahres 450 Millionen Dollar in die Entwicklerfirma Wisk Aero. Deren kleines E-Flugzeug soll zwei Personen transportieren und autonom fliegen.

(anw)