Freeform: Apple zieht Icon neuer App nach vorne

Mit iOS 16.2 gibt es erstmals eine komplett neue App für iPhone, iPad und Mac. Auf dem iPhone sind Nutzer genervt, weil sich deren Icon vordrängeln kann.

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In diesem Beispiel landet Freeform ganz oben links, wenn auch nicht auf dem ersten Homescreen.

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Nutzer von iOS 16.2 und iPadOS 16.2, die am Dienstag erschienen sind, klagen über unerwünscht umgebaute Homescreens auf ihrem iPhone oder iPad. Der Grund: Die brandneue Whiteboard-App Freeform, die Teil der Aktualisierung war, drängelt sich nach vorne – augenscheinlich, um mehr Userinnen und User auf sie aufmerksam zu machen.

Wer sich eine neue App im App Store herunterlädt, kennt das Prozedere: Diese landet stets auf dem letzten Homescreen – oder einem Platz, der noch frei ist. Für Freeform und sein Icon nimmt sich Apple allerdings eine Extrawurst heraus: Die neue Software, die sicherlich nicht jeden iPhone- oder iPad-Besitzer interessieren wird, wird nach dem Update auf iOS 16.2 und iPadOS 16.2 automatisch weit vorne platziert.

Das erfolgt relativ erratisch, gemeinsam ist der Vorgehensweise jedoch, dass stets bereits vorhandene Apps und ihre Icons nach hinten verdrängt werden. Auf Twitter berichten einige Nutzer, dass Freeform auf dem ersten Homescreen auftauchte – den viele User mit Widgets und genauen Anordnungen ihrer Apps versehen, weil er am leichtesten erreichbar ist. Andere melden, dass Freeform auf Seite zwei oder drei auftauchte und dort ebenfalls den zuvor fein säuberlich eingestellten Look zerstörte. Manchmal landet das Icon auch auf Seite drei, wenn man eine Seite nur mit Ordnern vollgestellt hat. Ganz hinten – wie das eigentlich üblich wäre – platziert Apple das Freeform-Icon jedoch nie, zeigt also, wer die Plattform beherrscht.

Seit iOS 14 ist es möglich, Widgets auf dem iPhone endlich auch zwischen den Icons zu platzieren. Dabei muss man allerdings darauf achten, wie man dies tut, weil sich die größeren Widgets sonst unerwünscht auf einen anderen Homescreen verschieben – oder eben wichtige Icons wegfallen. Entsprechend sensibel ist dieses Setup bei vielen Nutzern – und da ist dann ein nicht erwünschtes App-Icon bereits zu viel.

Und Apple hätte sich mit Freeform nicht vordrängeln müssen. Die App ist iPhone-, iPad- und Mac-Besitzern bislang nämlich gut angekommen. Sie hat ein interessantes Interface und erlaubt ein Brainstorming in Gruppen. In den Medien und auf Social Media bekam sie zudem ausreichend Aufmerksamkeit. Apples Vorgehensweise könnte zudem von Regulierungsbehörden kritisch beäugt werden, die versuchen, Apples Plattform zwangsweise zu öffnen – und dem Konzern verbieten wollen, seine Macht über die eigene Software auszuspielen.

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(bsc)