Freelancer-Barometer: IT-Freiberufler sehen Licht am Ende des Tunnels
Auch wenn sich ihre wirtschaftliche Lage bessert, blicken nach eigenen Angaben viele der in der IT-tätigen Freiberufler nach wie vor in eine ungewisse Zukunft.
Für IT-Freelancer scheint sich die berufliche Lage wieder etwas zu entspannen – so zumindest die Selbsteinschätzung der Freiberufler, wie Zahlen des "Corona Freelancer Barometers" zeigen. Seit Beginn der Pandemie führt das Projektportal freelancermap monatlich Umfragen zu den Zukunftsaussichten der Freiberufler durch. Anlässlich des "Tag des Freelancers" am 14. Mai zog das Portal jetzt ein Zwischenfazit und veröffentlichte eine Übersicht der Zahlen.
Demnach ging die Einschätzung, die Corona-Krise würde Existenzängste bei IT-Freelancern auslösen, deutlich zurück: Zwar gaben im April dieses Jahres noch immer rund ein Drittel der Befragten an, solche Ängste zu haben. Während zu Beginn der Pandemie im März 2020 aber 57 Prozent die Frage noch mit "Ja" beantwortet hatten, fällt der Rückgang auf 32 Prozent dennoch deutlich aus. Und: Nach wie vor gehen rund 45 Prozent der Freelancer davon aus, dass es auch nach dem Ende des Jahres keinen prä-pandemischen Normalzustand geben werde.
Trend geht zum Remote-Modell
Dieser Trend bestätigt sich auch bei der Einschätzung der Auftragslage. Die schlechtesten Werte wurden im Juni und Juli 2020 erzielt, als rund 63 Prozent angaben, die Lage sei mindestens "schlecht". Diese Einschätzung teilen inzwischen zwar weniger Freelancer, nach wie vor aber noch 46 Prozent. Der gesamtgesellschaftliche Trend zum Homeoffice zeigt sich auch bei den Freelancern. Die Zahl der "remote" fortgeführten Projekte hat sich demnach von 19 Prozent auf 36 Prozent fast verdoppelt. Sowohl im April 2020 als auch im April 2021 gaben die Befragten aber an, dass 35 Prozent der begonnen oder geplanten Projekte gänzlich abgebrochen worden seien.
freelancermap befragte nach eigenen Angaben seit März 2020 jeweils zu Monatsbeginn rund 500 IT-Selbständige. Laut Blogpost sei das Ziel gewesen, "die Belange der Selbständigen in dieser Zeit nachvollziehen und abbilden zu können". Auf der Webseite von freelancermap sind die Ergebnisse aufgeschlüsselt nach den einzelnen Monaten abrufbar. Die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt hat weniger mit einem prognostizierten Ende der Corona-Pandemie, als vielmehr mit dem seit 2018 jährlich ausgerufenen Tag des Freelancers zu tun: Dieser solle die "Aufmerksamkeit für freie Fachkräfte schaffen, die mit ihrer selbstständigen Tätigkeit die Wirtschaft ankurbeln."
(jvo)