Freitag: Haftstrafe für Twitter-Verräter, Amazon Games mit nächstem Tomb Raider

Gefängnis für Twitter-Spion + Tomb Raider von Amazon + Microsofts EU-Grenze für Daten + EU mit digitaler DNA + Gasspeicher im Winter + Wärmepumpen mit Schall

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Handy auf Landkarte mit EU-Symbol

(Bild: Ivan Marc/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Zwei Twitter-Mitarbeiter haben sich bestechen lassen und lieferten dem Königshaus Saudi-Arabiens Daten über Dissidenten in Nordamerika. Einer der Täter wurde gefasst und jetzt zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Derweil hat sich Amazon Games die Rechte zur Veröffentlichung des nächsten Tomb-Raider-Spiels gesichert. Das kommende Lara-Croft-Abenteuer wird wie die vorherigen Teile von Crystal Dynamics entwickelt und ist nach einigen Multiplayer-Spielen Amazons erster Einzelspieler-Titel. Wann dieser erscheint, ist noch ungewiss. Dagegen hat Microsoft seinen Terminplan für die Daten europäischer Unternehmen und Behörden vorgelegt, die nur auf Servern in der EU verarbeitet und gespeichert werden sollen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Weil er saudische Dissidenten ausspioniert hat, muss Ahmad Abouammo in ein US-Bundesgefängnis einziehen. Der ehemalige Twitter-Mitarbeiter hat sich vom Königshaus Saudi-Arabien fürstlich dafür bestechen lassen, wiederholt private Daten aus regimekritischen Twitter-Konten zu erheben und zu verraten. Vom FBI mit den Vorwürfen konfrontiert, belog der Mann die Ermittler und fälschte ein Dokument. Dafür wurde er jetzt zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Zwei Mitangeklagte sind auf der Flucht: Twitter-Spion zu 42 Monaten Haft verurteilt.

Amazon Games wird das nächste Tomb-Raider-Spiel veröffentlichen. Ein Termin steht noch nicht fest. Der Titel wird weiterhin von Crystal Dynamics entwickelt, dem Studio, das auch hinter den letzten drei Spielen der sogenannten Reboot-Trilogie stand. Das kommende Lara-Croft-Abenteuer wird der erste große Einzelspieler-Titel von Amazon Games. Bislang hat sich die Amazon-Sparte auf die Veröffentlichung von Multiplayer-Spielen konzentriert. Die vorherigen Titel der Tomb-Raider-Serie hatte der japanische Publisher Square Enix herausgebracht, aber dieser hat die Lizenz dieses Jahr verkauft: Nächstes Tomb-Raider-Spiel kommt von Amazon Games.

Für europäische Datensouveränität hat Microsoft versprochen, eine EU-Datengrenze einzuführen. Genau genommen ist es eine EWR-Grenze: Daten von Behörden und Unternehmen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sollen zwar in der Cloud, aber nur innerhalb des EWR verarbeitet werden. Allerdings soll die Umstellung Jahre dauern und schrittweise erfolgen. Für Privatkunden bietet Microsoft nichts in dieser Richtung an. Zuvor hatte Microsoft angekündigt, dass Daten europäischer Unternehmen und Behörden auf EU-Servern bleiben können. Jetzt skizziert sein Unternehmen den Fahrplan: Microsofts EU-Grenze für Daten kommt ab 2023 in Häppchen.

Passend dazu haben EU-Parlament, -Kommission und -Ministerrat die europäische Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen unterzeichnet. Die Erklärung soll sicherstellen, dass die Gemeinschaft ihre Ziele für digitalen Wandel im Einklang mit ihren Werten wie Offenheit, Transparenz, Souveränität, Datenschutz und Selbstbestimmtheit erreicht. Vor allem die Menschen sollen im Mittelpunkt der digitalen Transformation stehen. Allerdings ist es ein merkwürdiger "Höhepunkt der digitalen DNA", denn die EU-Deklaration ist in einigen Punkten widersprüchlich: EU-Erklärung zu digitalen Rechten mit Schönheitsfehlern.

Die Bundesnetzagentur bewertet den aktuellen Gasverbrauch in Deutschland seit Donnerstag als kritisch hoch. Die Tage zuvor war noch von einer angespannten Verbrauchslage gesprochen worden. Grund ist das Winterwetter mit Temperaturen, die aktuell 2,7 Grad kälter ausfallen als in den Vorjahren. Das gesetzte Sparziel werde deutlich verfehlt, heißt es in der aktuellen Lageeinschätzung. Der Wintereinbruch in Deutschland stellt die nationalen Energie-Vorkehrungen für den Winter zusehends auf den Prüfstand, denn jetzt wird es ernst: So steht es um die Gasspeicher-Füllstände.

Alternative zu herkömmlichen Gasheizungen sind Wärmepumpen. Diese arbeiten mit Druckunterschieden, die auch durch Schallwellen erzeugt werden können. Doch bisher reichte die Leistung solcher "thermoakustischen Wärmepumpen" für die meisten Anwendungen nicht aus. Zwei neue Ansätze sollen dies nun ändern. So sollen statt eines Lautsprechers zwei gegeneinander arbeitende Kolben genutzt werden, um mehr Druck zu erzeugen. Daneben versuchen Forscher bei einem anderen Ansatz die Effizienz zu verbessern, indem neben Gas noch ein flüssiger Wärmeträger genutzt wird: Lautsprecher statt Kompressor – Wärmepumpen heizen mit Schall.

Auch noch wichtig:

(fds)