Freitag: Homeoffice notgedrungen bei Twitter, Handymarke Black Shark vor dem Aus

Twitter-Räumung in Singapur + Black Shark in Nöten + SPD für digitale Verwaltung + Millionenstrafe für TikTok + Datenschutz-Podcast mit Rück- & Ausblick

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Katze liegt auf Schreibtisch neben Laptop und Maus

(Bild: heise online / Jürgen Kuri)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Auf Elon Musks Homeoffice-Verbot folgt in Singapur nun der Zwang. Weil Twitter die Miete für seine Zentrale für Asien und den Pazifikraum nicht zahlt, wurden die Büros geräumt. Die Mitarbeiter müssen jetzt notgedrungen Heimarbeit verrichten. Das ist besser als beim chinesischen Handy-Hersteller Black Shark, der von Xiaomi gestützten Marke für Gaming-Smartphones. Dessen Mitarbeiter wurden zum Großteil entlassen und warten immer noch auf die zugesicherten Abfindungen, nachdem eine geplante Übernahme durch Tencent nicht zustande gekommen war. In Deutschland fordert die SPD derweil voll digitale Genehmigungsverfahren. Breitbandausbau und Energiewende sollen beschleunigt werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Twitters Zentrale für Asien und den Pazifikraum wurde am Mittwoch geräumt, weil Twitter den Mietzins nicht bezahlt hat. Die Werktätigen wurden kurzfristig angewiesen, ihre persönlichen Sachen vor 17 Uhr Ortszeit zusammenzupacken. Dann eskortierte der Vermieter die Twitter-Mitarbeiter aus dem Gebäude. Seit Donnerstag müssen die verbliebenen Twitter-Mitarbeiter in Singapur von zu Hause arbeiten, einfach, weil es für sie keine Büros mehr gibt. Dabei hat der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk erst vor zwei Monaten Heimarbeit verboten: Twitter hat Mietschulden – Zwang zu Homeoffice in Singapur.

Die vom chinesischen Smartphone- und Elektronikhersteller Xiaomi gegründete Handymarke Black Shark hat hingegen andere finanzielle Schwierigkeiten. Nach einigen Entlassungswellen der für Gaming-Smartphones bekannten Firma beschweren sich jetzt etliche Mitarbeiter, dass sie die angekündigten Abfindungen entweder gar nicht oder nur zu einem geringen Teil bekommen haben. Zuvor war eine Übernahme durch den Tech-Giganten Tencent geplatzt. Nun machen die Ex-Mitarbeiter ihrem Ärger Luft: Chinesischer Hersteller für Gaming-Smartphones Black Shark in finanziellen Nöten.

"Ein moderner Staat braucht eine digitale und effektive Verwaltung." Dies betont die SPD-Bundestagsfraktion in einem 6-Punkte-Plan mit dem Titel "Mehr Tempo für Zusammenhalt und Zukunft", den die Abgeordneten auf einer Klausurtagung beschlossen haben. Nötig sei "vollständige Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren" – und mehr Datenspeicherung. Dabei reiche Digitalisierung nicht – komplexe Prozesse müssten auch vereinfacht werden. Verpflichtende Standards und Schnittstellen sollen dabei helfen, das "Einer-für-Alle-Prinzip" effektiver zu verwirklichen: SPD will Verwaltung modernisieren – "Alles muss digital laufen".

Bei den Digitalisierungsplänen der SPD kommt der Datenschutz hoffentlich nicht zu kurz, wie etwa bei TikTok. Denn die Firma muss in Frankreich eine Datenschutzstrafe in Höhe von fünf Millionen Euro bezahlen. Allerdings nicht für Verstöße mit der bekannten Video-App, sondern für Verstöße auf der weniger prominenten Webseite des chinesischen Konzerns. Unter tiktok.com war es nämlich leichter, alle Cookies zu akzeptieren, als sie abzulehnen. Zudem hat das Unternehmen nicht hinreichend erklärt, zu welchen Zwecken es die Cookies in den Browsern der User speichern möchte: 5 Millionen Euro Strafe für TikTok in Frankreich wegen Cookie-Bannern.

Passend dazu ist heute der c't-Datenschutz-Podcast erschienen, der sich den Top-Datenschutz-Themen des vergangenen Jahres widmet und einen Ausblick aufs Jahr 2023 wagt. Anfang dieses Jahres knallte es bereits. Die irische Datenschutzbehörde hat dem Facebook-Konzern Meta Platforms eher widerwillig ein Bußgeld von 390 Millionen Euro aufgebrummt, weil dieser seit Jahren Informationen zur Verwendung von Kundendaten in den AGB versteckt und keine explizite Tracking-Einwilligung einholt. Im Rahmen der beliebten Rubrik "Bußgeld der Woche" sprechen wir ausführlich über Entstehung und eventuelle Folgen des Falls. Daneben geht es um Themen wie die berüchtigte Google-Fonts-Abmahnwelle, aufsehenerregende Bußgelder, Künstliche Intelligenz, und natürlich um Cookies in der Auslegungssache 77: Ein Datenschutz-Rück- und Vorausblick.

Auch noch wichtig:

(fds)