Freitag: Satelliteninternet für Europa, Stellenabbau bei Amazon auch 2023

EU beschließt Satelliteninternet + Amazons laufende Entlassungen + Kommentar zum Crypto-Crash + Google Maps für Barrierefreiheit + Überaschende Kamera-Umfrage

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Ein Satellit umkreist die Erde

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das jetzt von der EU beschlossene Satellitensystem IRIS2 soll Kommunikation garantieren und Europa unabhängiger machen. Das kostet die EU 2,4 Milliarden Euro. Die restlichen 3,6 Milliarden Euro für das Satelliteninternet sollen Unternehmen beisteuern. Amazon investiert hingegen in Stellenabbau. Der Umfang der Entlassungswelle ist noch unbestätigt, aber Amazon-Chef Jassy bereitet seine Angestellten auf unsichere Zeiten auch im Jahr 2023 vor, denn im kommenden Jahr sollen weitere Stellen gestrichen werden. Unsicherheit herrscht auch in der Kryptobranche, denn Krypto-Kurse fallen und Handelsvolumen sinken. Viele Zocker verlieren Vertrauen in die Krypto-Dienste und nehmen ihre Münzen offline, Betrug floriert – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die EU will mit einem Satellitenverbund sichere Kommunikation für Unternehmen und Bürger gewährleisten. Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten einigten sich am Donnerstagabend auf den Aufbau einer Satellitenkonstellation namens IRIS2 (Infrastructure for Resilience, Interconnection and Security by Satellites). Dafür sollen in den kommenden Jahren 2,4 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt kommen. Da das Projekt allerdings rund 6 Milliarden Euro kosten dürfte, muss der Differenzbetrag aus dem privaten Sektor kommen: EU beschließt eigenes Satellitensystem für sicheres Internet.

Amazon arbeitet mit seinem Kuiper-Projekt ebenfalls an Satelliteninternet, aber zunächst stellt Amazon-Chef Andy Jassy die Beschäftigten nach der jüngsten Entlassungswelle auf einen weiteren Jobabbau ein. Die Personalplanung des Vorstands ziehe sich bis ins kommende Jahr. Das bedeute, es werde zu weiteren Stellenstreichungen kommen. Dies sei "ohne Zweifel die schwierigste Entscheidung" in seiner bislang rund anderthalbjährigen Amtszeit als Vorstandschef von Amazon gewesen, erklärte Jassy am Donnerstag. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, bleibt unklar: Amazon will auch im kommenden Jahr Stellen streichen.

Angesichts vieler Brandherde bei Kryptowährung-Diensten versuchen Crypto-Zocker, ihre virtuellen Schäfchen entweder in echtes Geld zu tauschen oder ins Trockene zu bringen. Von einer brennenden Planke auf die nächste zu springen, ist mühsam und riskant. Also gewinnen Self Custody und deren härtere Variante Offline-Wallet an Beliebtheit. Anstatt die Kryptomünzen dem nächsten zweifelhaften Unternehmen anzuvertrauen, wandern sie in selbst kontrollierte Speicher, wo der Besitzer auch die passenden Schlüssel selbst verwaltet. Dazu unser Kommentar zum Crypto-Crash: Cold Storage ist jetzt in.

Damit Rollstuhlfahrer ihre Wege besser planen können, hatte Google bereits 2018 eine Funktion für seinen Kartendienst Google Maps entwickelt, die barrierefreie Orte anzeigt. Auch anderen Personengruppen, etwa Eltern mit Kinderwagen, sollte die Anzeige helfen, die zuerst in nur vier Ländern erhältlich war. Jetzt stellt Google die Funktion Anwenderinnen und Anwendern weltweit zur Verfügung. Sie lässt sich unter "Barrierefreiheit-Einstellungen" aktivieren. Zudem zeigt Maps nun Schnellladesäulen an und erweitert die AR-Funktion: Google Maps zeigt weltweit barrierefreie Orte an.

Laut einer Umfrage unter 1.000 Fotografen aus dem professionellen und Hobby-orientierten Lager setzen 63 Prozent der Profis inzwischen auf spiegellose Systemkameras. Der unabhängigen Befragung zufolge bevorzugen Amateure wie Profis DSLMs wegen ihrer offensichtlichen Vorteile bei Größe und Gewicht. Der Umstieg geht bei den Berufsfotografen schneller, denn bei Hobbyisten sind es nur 54 Prozent. Bei der Markenpräferenz gibt es eine Überraschung: 31 Prozent der Profis nutzen eine Nikon und nur 29 Prozent eine Canon. Bei den Amateuren sind die Spitzenreiter anders verteilt: Viele Foto-Profis setzen noch auf einen Nikon-Klassiker.

Auch noch wichtig:

(fds)