Freitag: Tabubruch in der Kryptowelt, Kritik an Teenager-Zugang zum Metaverse

Gericht für Smart-Contract-Änderung + Politiker gegen Teenager im Metaverse + Papier statt Smartphone + MWC mit Besucherzuwachs + Einzug gefährlicher Elektronik

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Hacker mti Bitcoin-Maske am Laptop; Freitag: Smart-Contract-Änderung, Horizon-World-Ausbau, Handy-Auswirkungen, MWC-Bilanz & Elektronik-Mängel

(Bild: stockphoto-graf/Shutterstock)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Hunderte Millionen Dollar in Kryptomünzen waren weg. Doch manche Smart Contracts kann man umprogrammieren und das hat ein englisches Gericht auch angeordnet. Ein Tabubruch in der Kryptowelt, aber die gestohlene Kryptowährung wurde zurückgeholt. Derweil will Meta seine VR-Welt von Horizon Worlds wohl für 13-17-Jährige öffnen. Senatoren der USA protestieren dagegen und verweisen auf mangelnden Schutz der Teenager in anderen Meta-Apps. Zudem sei der Metaverse-Vorläufer selbst kein sicherer Ort für Heranwachsende. Letztere leiden auch zunehmened darunter, dass die Aufmerksamkeitsspanne bei Menschen drastisch kürzer geworden ist. Das könnte am exzessiven Handy-Gebrauch liegen. Mit bedrucktem Papier gehts besser, besagt eine Studie – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Kryptomünzen im Wert von damals gut 320 Millionen Dollar hat ein Dieb im Februar des Vorjahres gestohlen. Ein Jahr später ist er die Beute wieder los: Auf Anordnung eines englischen Gerichts wurde der Code eines Smart Contracts umprogrammiert. Dadurch konnte sich das Opfer seine Münzen zurückholen, und sogar noch ein paar mehr. Zuvor hatte ein Unbekannter einen Fehler einer Blockchain-Brücke und im Design bestimmter Smart Contracts ausgenutzt, um auf einer Blockchain aus dem Nichts 120.000 Einheiten der Kryptowährung Ethereum eintragen zu lassen. Dann transferierte er die Kryptowährungen: Gericht lässt Smart Contract umprogrammieren.

US-Senatoren haben Meta-Chef Mark Zuckerberg in einem offenen Brief aufgefordert, die Pläne für eine Öffnung der Metaverse-App Horizon Worlds für Teenager zu stoppen. Bislang ist diese Virtual-Reality-Software offiziell nur für Personen ab 18 Jahren zugänglich. Doch laut einem internen Memo will der Facebook-Konzern sie schon diesen Monat auch für 13- bis 17-jährige Nutzer öffnen. Damit soll diese VR-Welt stärker bevölkert werden. Viele VR-Anwender probieren die Software zwar aus, kehren ihr aber schnell wieder den Rücken, da sich zu wenig tut in Horizon Worlds: US-Politiker gegen Meta-Pläne, Teenager ins Metaverse zu holen.

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70 Prozent der 14- bis 35-Jährigen konsumieren digitale Inhalte hauptsächlich auf dem Smartphone. Dieses Verhalten ist nicht gerade förderlich für die Fähigkeit, die Bedeutung der angeschauten Texte, Bilder oder Videos zu verstehen: Die durchschnittliche menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist vom Jahr 2000 bis 2015 über alle Alters- und Bevölkerungsgruppen hinweg von 12 auf 8,2 Sekunden gesunken, geht aus Studien hervor. Vor allem die jüngere Altersgruppe werde durch digitale Formate eher abgelenkt als durch Lesen auf Papier, das die Aufmerksamkeit fördere: Wissenschaftler empfehlen Papier statt Smartphone gegen kürzere Aufmerksamkeitsspanne.

In Barcelona ist am Donnerstagabend der MWC 2023 zu Ende gegangen. Die Veranstalter sprechen von über 88.500 Besuchern aus 202 Ländern. Das sind deutlich mehr als im vergangenen Jahr (61.000 Besucher), aber noch nicht wieder auf dem Niveau vor der Coronavirus-Pandemie. 2019 zählte die Branchenmesse 109.000 Besucher. Der Branchenverband GSMA zeigt sich als Veranstalter der Messe dennoch zufrieden. Die Erwartungen nicht nur der Veranstalter seien übertroffen worden. Auch einzelne Aussteller und Partner würden berichten, dass ihre Erwartungen übertroffen wurden, sagt der GSMA: "MWC ist mit voller Kraft zurück".

Auch im Jahr 2022 brachten unseriöse (Online-)Verkäufer wieder haufenweise mangelhafte Produkte auf den Markt, die als fabrikfrischer Elektroschrott endeten. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) meldet, dass sie 1,72 Millionen Produkte aus dem Einzelhandel beanstandete Apparate, sowie 720.000 Geräte, die der Zoll bei der Einfuhrkontrolle bemerkte, aus dem Verkehr gezogen hat. Zudem ließ die BNetzA mehr als 2600 auffällige Angebote von Onlineverkaufsplattformen löschen; davon waren über 13 Millionen Geräte betroffen, die in Deutschland nicht verkauft werden dürfen: Bundesnetzagentur fängt gefährliche und nutzlose Elektronik ein.

Auch noch wichtig:

(fds)