Freitag: Volocopter vor chinesischer Ăśbernahme, US-Netzbetreiber ausspioniert

Geely will Flugtaxi-Start-up + Cyberspionage bei Verizon und AT&T + Google bald ohne Politikanzeigen + Amazon Fresh vor Deutschland-Ende + Datenschutz-Podcast

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Hubschrauber fliegen ĂĽber einer Stadt; Freitag: Volocopter-Ăśbernahme, Spionage-Kampagne, Google-Werbeverzicht, Amazon-Fresh-Ende & Datenschutz-Podcast

(Bild: Volocopter)

Lesezeit: 6 Min.

Das deutsche Flugtaxi-Start-up Volocopter steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Der chinesische Autokonzern Geely plant einem Bericht zufolge die Übernahme. Bislang ist Geely lediglich Minderheitsaktionär bei Volocopter, will nun aber wohl 90 Millionen Euro investieren für eine Mehrheitsbeteiligung. Derweil haben chinesische Cyberspione US-Netzbetreiber wie Verizon und AT&T infiltriert. Gespräche und Daten von Regierung und Politikern wurden abgegriffen, aber auch Abhörungen im Rahmen polizeilicher Ermittlungen. Zu den Opfern sollen auch Donald Trump und sein designierter Vizepräsident J.D. Vance gehören. In der EU tritt im Oktober 2025 eine neue Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung in Kraft, mit der Wahlbeeinflussung verhindert werden soll. Das verunsichert Google, sodass der US-Konzern bis dahin die Schaltung politischer Werbung in der Europäischen Union einstellen wird – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der chinesische Automobilhersteller Geely und die deutsche Volocopter GmbH befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme. Ein solcher Deal könnte das angeschlagene Flugtaxi-Start-up mit Sitz in Bruchsal im Kraichgau vor dem drohenden Bankrott bewahren. Einem Bericht nach könnte Geely eine Mehrheitsbeteiligung an Volocopter übernehmen und dem Unternehmen frisches Kapital zuführen. Die Finanzierungsrunde würde sich auf etwa 95 Millionen US-Dollar (rund 90 Millionen Euro) belaufen; dafür erhielte Geely eine Mehrheitsbeteiligung von etwa 85 Prozent. Geely ist bislang Minderheitsaktionär bei Volocopter: Flugtaxi-Start-up vor möglichem Verkauf nach China.

China ist offenbar auch in eine US-Spionageaffäre verstrickt, denn kommerzielle Netzbetreiber der USA wie AT&T und Verizon sind Opfer chinesischer Cyberspione geworden. Dabei haben die von der Regierung Chinas unterstützten Angreifer Zugriff auf Telefonaufzeichnungen und -daten von Kunden sowie private Kommunikationsdaten von Politikern und Regierungsangehörigen erlangt. Sogar von Polizeibehörden durchgeführte und gerichtlich genehmigte Abhörungen wurden abgegriffen. Das FBI und die US-Cybersicherheitsbehörde CISA bezeichnen es als "umfassende und bedeutende Cyberspionagekampagne". Donald Trump und sein Vize standen dabei wohl im Visier der Spione: Chinas Cyberspione greifen Telefondaten und -gespräche von US-Netzbetreibern ab.

Aus jeglichen politischen Scharmützeln will sich Google zumindest in der EU heraushalten. Der US-Konzern hat angekündigt, Nutzern in der Europäischen Union im nächsten Jahr keine politischen Anzeigen mehr zu zeigen. Als Grund nennt das Unternehmen die neuen Transparenzvorschriften der EU. Diese führten laut Google zu Unsicherheiten. "Die bevorstehende Verordnung der Europäischen Union über Transparenz und Zielgruppenansprache in der politischen Werbung bringt leider erhebliche neue operative Herausforderungen und rechtliche Unsicherheiten für politische Werbetreibende und Plattformen mit sich", heißt es: Wegen neuer EU-Verordnung schaltet Google politische Anzeigen ab.

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Abgeschaltet wird auch "Fresh", zumindest in Deutschland, denn der Onlinehändler Amazon stellt seinen Lebensmittel-Lieferdienst hierzulande ein. Der Service in den Städten Berlin, Hamburg und München werde am 14. Dezember beendet, sagt Amazon. Nach mehr als sieben Jahren zieht der US-Konzern damit einen Schlussstrich unter seine Bemühungen, den Service hierzulande zu etablieren. Stattdessen setzt der Handelskonzern auf haltbare Lebensmittel und kooperiert für Frischwaren mit dem Händler Knuspr sowie mit dem Einzelhandelsunternehmen Tegut. Hier können in einigen Regionen weiterhin frische Lebensmittel bestellt werden: Amazon beendet Lieferdienst "Fresh" in Deutschland.

Nun hat es auch einmal den c't-Datenschutz-Podcast erwischt: Manchmal ändert sich die Nachrichtensituation von einen Tag auf den anderen gravierend, so geschehen am 6. November. Kaum war die aktuelle Folge im Kasten, löste sich die Ampelkoalition auf. Einige Gesetzesprojekte, über die in der Episode gesprochen wird, dürften damit vorerst gestoppt sein. Dennoch halten wir die Episode 122 der Auslegungssache für sehr hörenswert, beleuchtet sie doch die Lage der Bürgerrechte in Deutschland sowie Bestrebungen der nun ehemaligen Bundesregierung, grundrechtsgefährdende Projekte auf die Schiene zu bringen. Das Sicherheitspaket steht im Mittelpunkt der Auslegungssache 122: Zur Lage der Bürgerrechte.

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(fds)