Für TV+: Apple sichert sich Boris-Becker-Serie

Die zweiteilige Dokumentation stammt von "Enron"-Filmemacher Alex Gibney. Das erste Interview bekommen allerdings andere.

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"Becker"-Trailer für Apple TV+

Screenshot eines kurzen Trailers, den Apple zu "Becker" veröffentlicht hat.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat für seinen Streamingdienst TV+ einen Coup gelandet: Der iPhone-Hersteller sicherte sich eine Dokumentation zum gerade aus einem britischen Gefängnis entlassenen Ex-Tennis-Star Boris Becker (55). Medienberichten zufolge soll ein erstes Interview allerdings nicht bei dem Fernsehdienst laufen. Stattdessen zahlt angeblich der TV-Sender Sat.1 für dieses Gespräch bis zu 450.000 britische Pfund (515.000 Euro), das dann am 20. Dezember ausgestrahlt werde.

Hinter der zweiteiligen "Becker"-Serie, die Apple in dieser Woche ankündigte, stehen die Filmemacher Alex Gibney und John Battsek. Becker wird darin auf Englisch befragt. Einen ersten kurzen, tränenreichen Trailer veröffentlichte Apple bereits. Gibney und Battsek sind renommierte Dokufilmer. Gibney hat etwa Filme über Enron, Scientology und zuletzt auch Theranos gemacht – sowie zu Steve Jobs, was Apple nicht gefiel. Battsek produzierte unter anderem "Searching for Sugar Man" und "The Rescue".

Laut Apple ist geplant, in der Serie Beckers Leben zu beleuchten – von seinen Wimbledon-Siegen mit 17 bis hin zu seinem tumultartigen Privatleben, das zu einer Gefängnisstrafe für Insolvenzvergehen führte. Neben Becker wurden auch andere bekannte Sportler wie John McEnroe oder Michael Stich befragt.

Gibney und sein Team sollen mehr als drei Jahre an ihrem Werk gearbeitet haben und sprachen mit Becker bis kurz vor dessen Strafantritt in London. Es gehe in dem Film um "alle Aspekte des Mannes", hieß es. Zu einem Veröffentlichungsdatum für die Dokumentation äußerte sich Apple bislang noch nicht, unklar bleibt zudem, wie viel das Unternehmen Becker für dessen Mitarbeit zahlte.

Becker im Frühjahr von einem Londoner Gericht zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, musste davon aber nur einen Teil absitzen, weil er schließlich nach Deutschland abgeschoben werden konnte. Ihm wurde vorgeworfen, im britischen Insolvenzverfahren Vermögen versteckt zu haben. Er profitierte schließlich von einer Sonderregel profitieren, wonach ausländische Häftlinge in dem Land bereits ein Jahr früher als gewöhnlich entlassen und abgeschoben werden können, um die Gefängnisse zu entlassen. Wie viel Becker von den Einnahmen aus Doku und Interview behalten kann, ist unklar – das Insolvenzverfahren läuft noch über Jahre.

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(bsc)