Fusion von Vivendi mit Universal unter Dach und Fach

Die Aktionäre von Vivendi und Seagram/Universal stimmten der Fusion zu; die Wettbwerbshüter hatten den Zusammenschluss bereits genehmigt.

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Von
  • dpa

Die Fusion der kanadischen Getränke- und Unterhaltungsgruppe Seagram, zu der auch das Medienunternehmen Universal gehört, mit dem französischen Mischkonzern Vivendi ist endgültig perfekt. Nach den Aktionären von Seagram am Nachmittag stimmten auch die Aktionäre Vivendi am Dienstagabend in Paris der Fusion zu. Sie machten damit den Weg frei für den nach AOL/Time Warner weltweit zweitgrößten Medienkonzern mit Namen Vivendi Universal. 94,87 Prozent des Vivendi-Kapitals stimmten für den Zusammenschluss, bei Seagram lag die Zustimmung bei 90,4 Prozent.

Die EU-Kommission und die französische Medienkontrollbehörde CSA hatten die Fusion zuvor bereits genehmigt. Dabei hatte die EU-Kommission unter anderem die Abgabe von Vivendis 23-Prozent-Minderheitsanteil an dem britischen Bezahlfernseh-Unternehmen BSkyB verlangt. Im Besitz von Seagram ist die Universal-Gruppe mit ihrer Film- und Schallplattensparte; Vivendi hält die Mehrheit an Canal+, dem größten europäischen Unternehmen im Bereich Pay-TV.

Gemeinsam wollen Seagram und Vivendi dem bisher weltweit führenden Medienkonzern Time Warner/AOL die Spitzenstellung streitig machen. Mit der Fusion soll ein Konzern mit rund 65 Milliarden US-Dollar Umsatz (rund 74 Milliarden Euro) entstehen. Brüssel hatte sich vor allem gesorgt, dass die mehrheitliche Vivendi-Tochter Canal+ ihre beherrschende Stellung in vielen EU- Ländern noch ausbauen könnte. Um dies zu verhindern, sollen Produktionen und Ko-Produktionen von Universal auch anderen TV- Gesellschaften zur Verfügung stehen. (dpa) / (jk)