Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen ĂĽbergeben

Die Architekten des deutschen Hauptkontrollzentrums für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo haben den Gebäudekomplex am heutigen Montag offiziell an den Hausherrn, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, übergeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 103 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Vorderfront des neuen Galileo-Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen

(Bild: dechant hoch- und ingenieurbau gmbh)

Die Architekten des deutschen Hauptkontrollzentrums für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo haben den Gebäudekomplex in Oberpfaffenhofen am heutigen Montag offiziell an den Auftraggeber, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), übergeben. Die Bauzeit des vom Berliner Büro "Schultes Frank Architekten" entworfenen Gebäudes betrug knapp zwei Jahre, die Bausumme belief sich auf etwa 25 Millionen Euro. Die Kosten für das komplett ausgestattete Gebäude betragen den Angaben zufolge zirka 100 Millionen Euro, von denen der Freistaat Bayern rund 10 Millionen Euro trägt.

Die bayerische Wirtschaftsministerin Emilia Müller (CSU) betonte heute erneut, dass sie Galileo-Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe für bayerische Unternehmen erwarte. Die EU-Kommission, die nach dem Scheitern des zunächst für den Galileo-Aufbau vorgesehenen Konsortiums ESN Industries (früher Galileo Industries) die Vorfinanzierung der sogenannten Errichtungsphase übernommen hatte, schreibt die Aufträge derzeit neu aus. Nach zahlreichen Verzögerungen soll Galileo mit seinen insgesamt 30 Satelliten (27 plus drei in Reserve) jetzt bis zum Jahr 2013 voll betriebsbereit sein.

Eingangsbereich des deutschen Hauptkontrollzentrums fĂĽr Galileo

(Bild: dechant hoch- und ingenieurbau gmbh)

Im Oberpfaffenhofener Kontrollzentrum sollen später bis zu 100 Ingenieure und Wissenschaftler an mehr als 30 Kontrollkonsolen arbeiten. Die Informations- und Kommunikationstechnologie im Haus (LAN, PC-Arbeitsplätze, Telefonsystem) installiert der langjährige Partner der DLR, T-Systems. Darüber hinaus unterstützt T-Systems das DLR eigenen Angaben zufolge "beim Design und der Entwicklung des Wartungs- und Logistiksystems für Galileo".

T-Systems wirbt zudem damit, bereits Anwendungen für Galileo im Portfolio zu haben, darunter das deutsche Lkw-Mautsystem sowie Lösungen für den Eisenbahn-Güterverkehr (Railion) und das Flottenmanagement (MAN Telematics, Schmitz Cargo Bull). Was Galileo für Europa, Deutschland und insbesondere für Bayern bedeutet, erklärt unter anderem der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in seiner Rede zur Grundsteinlegung des Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen am 8. November 2006 (Video-Beitrag). (pmz)