Gegen die Apple Watch: Swatch plant Uhr mit Bezahlfunktion

Der Schweizer Uhrenriese möchte einige seiner Modelle künftig mit einer NFC-Fähigkeit ausstatten. Erste Verträge mit Banken soll es schon geben. Ziel ist ein Angriff auf Apple Pay, das auch per Apple Watch genutzt werden kann.

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Kontra Apple Watch: Swatch plant Uhr mit Bezahlfunktion

Die "Touch Zero" von Swatch richtet sich an Beachvolleyballer.

(Bild: Swatch)

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Der Schweizer Uhrengigant Swatch will nach dem Start der Apple Watch seine Uhren baldmöglichst mit einer Bezahlfunktion ausstatten. Dafür werde Swatch mit der chinesischen Kreditkartenorganisation China Union Pay, einer Schweizer Bank sowie einer Kreditkartenfirma kooperieren, sagte Konzernchef Nick Hayek am Donnerstag. Swatch setzt dabei genauso wie Apple auf die Nahbereichsfunktechnik NFC, die auch bei Kontaktlosen Kreditkarten zum Einsatz kommt.

Ein Minitelefon für das Handgelenk werde Swatch aber nicht produzieren, das überlasse man anderen, sagte Hayek auf der Bilanz-Pressekonferenz in Corgémont. Vielmehr rechne er damit, dass die Entwicklung bei den Smartwatches von der Leistungsfähigkeit der Batterien abhängen werde. Hier sei Swatch "der Konkurrenz voraus", so der Swatch-Boss.

Apple bringt am 24. April seine erste Computeruhr auf den Markt. Experten erwarten, dass die Apple Watch der Geräteklasse einen deutlich Schub geben wird. Der Miterfinder der Swatch-Uhr, Elmar Mock, der heute als Berater arbeitet, sagte dem Finanzdienst Bloomberg, er rechne mit harten Zeiten für die Schweizer Uhrmacher. Es stehe eine "Eiszeit" bevor.

Im aktuellen Swatch-Angebot kommt das im Februar angekündigte Sportmodell "Touch Zero One" einer Smartwatch am nächsten. Die Uhr ist allerdings nur für eine ganz bestimmte Nische interessanter: Beachvolleyball-Spieler. Hier misst sie beispielsweise die Intensität des Trainings oder die Schlagkraft. Die Uhr soll im Sommer für weniger als 150 Franken (rund 140 Euro) in den Handel kommen, sagte Hayek.

Weitere Ausführungen der "Touch Zero" mit einem Fokus etwa auf Surfen oder Kochen würden folgen, kündigte der Swatch-Chef an. Auch für die olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro solle es ein Modell geben.

Die Swatch-Gruppe steht nicht nur hinter den seit den 80er Jahren weltbekannten Plastikuhren, sondern auch hinter Nobel-Marken wie unter anderem Breguet, Omega, Longines oder Tissot. Zudem produziert der Konzern Komponenten für andere Hersteller in der Schweiz. (mit Material von dpa) / (bsc)