Generischer Treiber für Notebooks mit Nvidia-Grafik

Nvidia entbindet die Notebook-Hersteller von der Pflicht, gerätespezifische Treiber zu pflegen. Davon profitieren nicht nur Gamer, sondern auch GPU-Computing-Fans, die CUDA, OpenCL oder PhysX mobil nutzen wollen.

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Nvidia hat einen Grafiktreiber zum Download bereitgestellt, der sich auf allen Notebooks mit Nvidia-Grafikchip installieren lässt und wie die Desktop-Version die Coprozessor-APIs CUDA und PhysX enthält. Vor dreieinhalb Jahren hatte Nvidia versprochen, die Treiber in eine allgemeine und eine herstellerspezifische Komponente zu teilen, doch der daraufhin veröffentlichte generische Treiber ließ sich nur auf wenigen Notebooks nutzen. Offensichtlich hat erst die aktuelle Diskussion um GPU-Computing, also die (allerdings schon 2006 begonnene) Erweiterung der spezialisierten Shader-Einheiten zu universellen Prozessoren, die per CUDA, OpenCL oder PhysX programmierbar sind, erfolgreich Nvidia zusammen mit den Notebook-Herstellern an einen Tisch gebracht. Aber auch Gamer profitieren von dieser Neuerung, kommen doch nun auch die Notebooks, deren Hersteller die Entwicklung der gerätespezifischen Treiber schon aufgegeben haben, in den Genuss von Optimierungen und Fehlerkorrekturen für einzelne Spiele.

Wie schwierig diese Aufteilung des Treibers ist, zeigen die immer wieder kursierenden Patches, mit denen sich die Desktop-Treiber auf Notebooks nutzen lassen: Nach ihrer Installation funktionieren bei einigen Notebooks die Displayausgänge nicht mehr richtig, Docking-Stationen erkennen dort angeschlossene Monitore nicht oder die Notebooks überhitzen gar, weil der Grafikchip mit zu hohem Takt läuft. Tatsächlich sieht der nun bereitstehende Treiber auch nicht wie eine alleskönnende Neuentwicklung aus, sondern besteht aus einer Sammlung der herstellerspezifischen Treiber.

Derzeit steht die Version 179.28 beta für die 32- und 64-Bit-Versionen von Windows Vista und XP online; unterstützt werden die Grafikchips der Quadro-NVS-, GeForce-8- und GeForce-9-Baureihen. Direkt auf dem ersten Testnotebook mit GeForce 9800M GTX von Clevo verweigerte der Treiber zwar die Installation, doch das ließ sich durch das Beheben eines Zahlendrehers in Clevos INI-Datei nvcv.inf reparieren; dort stand genau beim Eintrag für diesen Grafikchip als Subvendor-ID 1588 statt 1558. Danach installierte der Treiber fehlerfrei und meldete 112 Stream-Prozessoren; die Erkennung von Monitoren am DVI- und HDMI-Ausgang funktionierte einwandfrei. (jow)