Geschäftsführer von Toll Collect unter Beschuss

Das Debakel um die Einführung des LKW-Maut-Systems fordert nun eventuell erste personelle Opfer: Anfang kommender Woche soll über eine Auflösung des Vertrages von Toll-Collect-Geschäftsführer Michael Rummel verhandelt werden.

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Von
  • Urs Mansmann

Das Debakel um die Einführung des Maut-Systems für LKW scheint nun erste personelle Konsequenzen nach sich zu ziehen: Laut einer Meldung des Nachrichtenmagazins Spiegel wollen die an dem Konsortium Toll Collect beteiligten Firmen Telekom und DaimlerChrysler Anfang kommender Woche über die Auflösung des Vertrages von Geschäftsführer Michael Rummel beraten.

Rummel wird nicht nur vorgeworfen, für den verpatzten Start des Mautsystems verantwortlich zu sein; laut Spiegel soll er sogar versucht haben, das Verkehrsministerium und die Spediteure über den Zustand des technisch hochkomplexen Erfassungssystems zu täuschen. Er soll den Einbau der On-Board-Units in die LKW angeordnet haben, obwohl er zuvor schriftlich darauf hingewiesen worden sei, dass diese nicht funktionstüchtig seien.

Das Toll-Collect-System von DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und dem französischen Autobahnbetreiber Cofiroute war wegen zahlreicher Pannen immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Der Starttermin für den kommerziellen Betrieb von Toll Collect war eigentlich schon für den 1. September vorgesehen. Nach derzeitigem Stand kann der Probebetrieb aber erst am 15. Oktober starten. Mit jedem Monat Verzögerung entgehen dem Staat Einnahmen in Höhe von 156 Millionen Euro. (uma)