Geschäftsgeheimnisse verraten: Verklagter Leaker einigt sich mit Apple

Simon L. hatte laut Apple "sensible Geschäftsgeheimnisse" an Journalisten weitergegeben. Nun muss er eine Strafsumme zahlen.

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Das Apple-Logo ist an einem Apple-Store zu sehen.

(Bild: dpa, Shawn Thew/EPA FILE/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat sich mit einem ehemaligen Mitarbeiter, der laut dem Konzern Geschäftsgeheimnisse an einen Journalisten weitergegeben hatte, außergerichtlich auf eine Strafzahlung geeinigt. Simon L., der zuvor als Design Architect bei dem iPhone-Konzern arbeitete, war im März 2021 von Apple direkt verklagt worden. Eine Einigung erfolgte nun in der vergangenen Woche, berichtet das iT-Blog The Verge. "Obwohl er mehr als zehn Jahre bei Apple beschäftigt war, missbrauchte [L.] seine Position und das ihm entgegengebrachte Vertrauen innerhalb des Unternehmens, um systematisch sensible Geschäftsgeheimnisse von Apple zu teilen, um sich dadurch persönliche Vorteile zu verschaffen", so Apple in der ursprünglichen Klage.

Der Ex-Mitarbeiter habe seine lange Betriebszugehörigkeit missbraucht, um Zugriff auf interne Treffen und Dokumente zu erhalten, die außerhalb seiner Position gelegen hätten, nur um diese Geschäftsgeheimnisse dann an einen "seinen Medienkorrespondenten außerhalb des Unternehmens" weiterzugeben. L. soll seit Herbst 2018 Kontakt zu einem bislang unbekannten "Korrespondenten" gehabt haben, um diesem dann Informationen über noch nicht veröffentlichte Hardware, neue Funktionen sowie "zukünftige Produktankündigungen" zu übergeben. Gleichzeitig soll L. ein Jahr später "geheime Informationen" heruntergeladen haben, um einen neuen Arbeitgeber "zu unterstützten". Der Mann arbeitete von November 2019 bis 2021 bei einem Spezialisten für Verbundwerkstoffe.

Das nun geschlossene Settlement beinhaltet eine nicht näher genannte Strafzahlung. Gleichzeitig darf L. "vertrauliche Informationen ohne die ausdrückliche vorherige schriftliche Genehmigung von Apple" in keiner Form offenlegen, weitergeben, diskutieren oder nutzen. Ein Statement gaben weder Apple noch L. gegenüber The Verge ab, das von der Einigung als erstes Medium berichtet hatte.

Es ist ungewöhnlich, dass Apple gegen Leaker derart hart vorgeht. L. dürfte auch zum Verhängnis geworden sein, dass er Informationen wohl auch zu seinem neuen Arbeitgeber mitgenommen hat. Es seien "spezifische Apple-Geschäftsgeheimnisse" abgeflossen, hatte der iPhone-Konzern in seiner Klage behauptet. L. soll zudem an seinem letzten Arbeitstag zahlreiche Geheimdokumente heruntergeladen und wohl auch mitgenommen haben.

Apple führte laut der Klageschrift eine forensische Untersuchung der Geräte durch, die L. genutzt hatte. Diese zeige, wie L. sich mit dem Journalisten abgesprochen habe, um spezifische Dokumente und Produktinformationen "zu klauen". Mehrfach habe L. die Informationen auch von Apple-Geräten abgeschickt, er soll sich zudem persönlich mit dem Journalisten getroffen haben, um diesem die verlangten Informationen zu übergeben. US-Medien vermuteten, dass es dabei um die kommende AR-Brille ("Reality Pro") gegangen ist.

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(bsc)