Gewerkschaft legt sich mit ish-Management an

Das Management des Kabelnetzbetreibers weist Vorwürfe von ver.di zurück, der Betriebsrat werde nicht über geplante Massenentlassungen informiert.

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Von
  • Torge Löding

Die Gewerkschaft ver.di befürchtet beim angeschlagenen Kölner Kabelnetzbertreiber ish einen weiteren massiven Stellenabbau. Bis zu 1.000 der noch vorhandenen 1.700 Arbeitsplätze seien in Gefahr -- Ähnliches hatten Medien vor ein paar Tagen berichtet. "Während ish schon konkrete Planungen anstellt -- dabei ist auch an die Schließung des Großteils der Betriebsstätten gedacht --, lässt das Management uns im Nebel stehen", sagte ver.di-Verteter Markus Frings gegenüber heise online. Der Gewerkschafter sieht darin einen Gesetzesbruch, da der Betriebsrat nach dem Kündigungsschutzgesetz dazu informiert hätte werden müssen.

"Unseriös" kommentiert ish-Sprecher Stefan Lennert die Vorwürfe von ver.di. Wenn es etwas zu berichten gebe, würde die Firmenleitung das Gespräch mit dem Betriebsrat in dem dazu vorgesehenen Wirtschaftsausschuss suchen. "Zurzeit arbeitet die Geschäftsführung an einem Businessplan. Es könnte zu Entlassungen kommen, aber es ist zu früh, um Zahlen zu nennen", grummelte Lennert.

Bei ver.di will man das nicht gelten lassen. Dort geht man davon aus, dass der neue Geschäftsplan bereits aufgestellt wurde und die Entlassungen beschlossene Sache seien. Deshalb kündigte Gewerkschaftsfunktionär Hans Ott an, beim Landesarbeitsgericht eine Entlassungssperre zu beantragen, falls Entlassungen ohne Beteiligung des Betriebsrates vorgenommen würden. Unabhängig davon würde seine Organisation für alle Mitglieder Kündigungsschutzklage einreichen.

Zurzeit findet in Köln eine Betriebsversammlung bei ish statt -- die Arbeitnehmervertreter wollen dort eine Stellungnahme der Geschäftsführung erzwingen.

ish gehört zur Callahan-Gruppe und betreibt das TV-Kabelnetz in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Die Muttergesellschaft Callahan NRW hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet. (tol)