Google veröffentlicht eigene KI-Agenda – als Empfehlung für die Politik

In der AI Opportunity Agenda schreibt Google, wie die Welt und damit auch Politik mit KI umgehen sollte. Und wie Google helfen kann.

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Künstliche Intelligenz, KI

(Bild: Gerd Altmann, gemeinfrei)

Lesezeit: 3 Min.

Google weiß – nach eigener Aussage –, wie KI geht: Daher veröffentlicht das Unternehmen eine Blaupause, in der steht, wie man eine KI-Infrastruktur aufbauen, die KI-Arbeitswelt vorbereiten und KI breit gefächert einführen kann. "Lasst uns nicht immer nur darauf eingehen, wie man die Gefahren und Risiken minimieren kann, sondern darauf, welche Möglichkeiten sich eröffnen." Google bringt vor allem sich selbst ins Spiel.

Zunächst sollen die Regierungen in die Pflicht genommen werden. Sie müssten gemeinsam mit der Privatwirtschaft allen Beteiligten Zugang zu einer KI-Infrastruktur gewähren – inklusive der Cloud, Rechenkapazitäten und Daten. Dazu könne man eine weltweite Organisation von und für Wissenschaftler ins Leben rufen.

Ebenfalls bedürfe es laut Google einen neuen Zusammenschluss, um die Veränderungen in der Arbeitswelt aufzufangen. Es schlägt vor, eine globale KI-Truppe aufzubauen, die KI-Trainingsprogramme entwirft. Menschen, die im Beruf mit KI konfrontiert werden, sollen geschult werden. Regierungen müssen zudem den Weg erleichtern, wie KI-Experten ausfindig gemacht werden und ihre Wirkungsstätte wechseln können, also leichter von einem Land in ein anderes ziehen.

"Technologiewettbewerbe werden oft nicht von den ersten gewonnen, die sie erfinden, sondern von den Besten, die sie nutzen", schreibt Google im Blogbeitrag, was man getrost als Seitenhieb auf Microsoft und OpenAI verstehen kann, die als Erstes mit ihren generativen KI-Anwendungen für die breiten Massen herausgingen. Es soll aber auch Hoffnung machen. Denn, so heißt es weiter, Regierungen sollten mit der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft arbeiten, um etwa kleinen Unternehmen Zugang zu KI zu erleichtern. Dafür müssten Regierungen sich allerdings erst mal selbst mehr Expertise aneignen. Abhilfe gibt es bei Google – auch in Form von Coaches und Trainings.

Und schlussendlich sollte jede Regierung eine zentrale Anlaufstelle einrichten, die allen Behörden bei jeweiligen Fragen zur Seite stehen kann.

Schaut man sich die bisher ausgearbeiteten Richtlinien von etwa den G7, der EU und den USA an, ist Googles Forderung nach mehr Expertise und Zusammenschlüssen im Vergleich allerdings sehr vage. Gerade erst beim AI Safety Summit in Großbritannien hat es beispielsweise Absichtsbekundungen von zahlreichen Ländern der Welt gegeben, in Teilen zusammenzuarbeiten. Der AI Act, den die EU derzeit ausarbeitet, ist Teil der europäischen KI-Strategie. "Um einen Beitrag zum Aufbau eines widerstandsfähigen Europas für die digitale Dekade zu leisten, sollten Menschen und Unternehmen in der Lage sein, die Vorteile von KI zu nutzen und sich gleichzeitig sicher und geschützt zu fühlen", heißt es da seit Jahren. Zur Strategie gehört dann etwa die Förderung von KI-Unternehmen.

Das von US-Präsident Joe Biden erlassene Dekret sieht bereits eine Erleichterung für KI-Experten vor, die für die USA ein Arbeitsvisum beantragen. Grundsätzlich sind die KI-Richtlinien in dem Erlass mit den größten US-Tech-Unternehmen abgestimmt.

(emw)