Grand Jury soll über WorldCom-Finanzchef richten [Update]

Nachdem die Gespräche mit Scott Sullivan ins Stocken geraten sind, platzen den Ermittlern der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC offensichtlich die Kragen.

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Nachdem die Gespräche mit dem ehemaligen Finanzchef von WorldCom gescheitert sind, platzen den ermittelnden Staatsanwälten offensichtlich die Kragen: Sie wollen Scott Sullivan wegen der Bilanzmanipulationen beim Telekommunikationsunternehmen nun vor Gericht bringen und eine Anklage vor einer Grand Jury erwirken. Falls Sullivan wegen Betrugs verurteilt wird, droht ihm Freiheitsentzug bis zu zehn Jahren, berichtet das Wall Street Journal. Sullivan beharrt weiterhin darauf, legal gehandelt zu haben.

Ein Gerichtsverfahren droht auch dem ehemaligen Chef der Buchhaltung bei Worldcom, David Myers. Dieser hat aber noch bis zum 3. September Zeit, um durch die Preisgabe von Hintergrundinformationen über die Bilanztechniken eine Verhandlung zu vermeiden. Falls er zur Mitarbeit bereit ist, könnte die US-Justiz wichtige Informationen darüber gewinnen, inwieweit andere Vorstandsmitglieder am Bilanzbetrug beteiligt waren. David Myers soll Mitarbeitern untersagt haben, Kontakt mit den Wirtschaftsprüfern von Arthur Andersen aufzunehmen.

Um mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen, befragt die Börsenaufsicht jetzt auch WorldCom-Manager der mittleren und unteren Führungsetage. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der ehemalige WorldCom-Chef Bernie Ebbers entgegen eigenen Angaben mehr gewusst hat. Sullivan und Myers hatten sich Anfang August dem FBI gestellt. Bislang liegt gegen sie eine Klage des US-Justizministeriums wegen Börsenbetrugs und Verschwörung zum Betrug der Öffentlichkeit vor. Bei WorldCom wurden insgesamt 7,18 Milliarden US-Dollar in die Bilanzen manipuliert. (anw)