Großbritannien: Finanzaufsicht ordnet Schließung von Krypto-Geldautomaten an

Die britische Finanzaufsicht kündigt Schließung von Krypto-Geldautomaten an. Den Anbietern fehle die nötige Erlaubnis.

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(Bild: Morrowind/Shutterstock.com)

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Die Geldautomaten für Krypto-Währungen sind in Großbritannien illegal und müssen geschlossen werden, das kündigte die Financial Conduct Authority (FCA) an, notfalls mit Vollstreckungsmaßnahmen. Den Betreibern fehlt nach Angaben der Finanzmarktaufsichtsbehörde die Genehmigung zum Betrieb der ATMs – diese würden den britischen Vorschriften zur Geldwäsche (Money Laundering Regulations, MLR) nicht entsprechen.

Die FCA hat die Betreiber von Krypto-Geldautomaten in Großbritannien gewarnt, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Keiner der registrierten Kryptoasset-Firmen wurde der Betrieb von Krypto-Geldautomaten genehmigt. Vorausgegangen war ein Urteil des Obersten Gerichts gegen den Krypto-Anbieter Gidiplus, der ATM-Dienste für Kryptowährungen anbietet und sein Geschäft fortsetzen wollte.

Die Richter lehnten den Antrag auf eine Registrierung inklusive einer Erlaubnis unter Einhaltung der Vorschriften zur Geldwäsche zur Fortführung des Geschäfts von Gidiplus ab. In der Begründung führten das oberste Gericht aus, dass es "an Beweisen dafür mangele, wie Gidiplus seine Geschäfte in einer weitgehend konformen Weise durchführen würde".

Die Finanzaufsicht warne Verbraucher regelmäßig vor hochriskanten und unregulierten Kryptoassets und dass die Menschen keinen Schutz hätten, sollte etwas "schiefgehen". Die Verbraucher sollen sich darüber im Klaren sein, dass sie ihr gesamtes Geld verlieren könnten, wenn sie sich dafür entscheiden, in Kryptowährungen zu investieren.

Die US-Justiz wirft beispielsweise dem Gründer der Kryptowährungsplattform Bitconnec einen Betrug in Milliardenhöhe vor. Dieser soll angesichts einer Anklage und der möglichen Strafe aus den USA geflohen sein. Beim Bitfinex-Fall soll ein Ehepaar aus New York 120.000 Bitcoin beim Einbruch in die Krypto-Börse erbeutet haben und beim Versuch, diese zu waschen, aufgeflogen sein.

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Diese Gefahr besteht auch ohne Krypto-Geldautomaten, von denen die ersten 2013 in den USA und kurze Zeit später auch in Europa ausgeliefert wurden. Im Jahr 2018 wurden am Amsterdamer Schiphol Flughafen drei Krypto-ATMs aufgestellt, an denen Flugreisende ihr Geld in Bitcoins oder Ether umwandeln können. In Deutschland wurde der erste Krypto-Geldautomat 2014 in Berlin aufgestellt – mittlerweile sollen in Deutschland etwa 51 davon aufgestellt sein.

Die FCA ist besorgt, wie Krypto-Geldautomaten in Großbritannien betrieben werden, und werde daher die Betreiber kontaktieren und anweisen, die Maschinen stillzulegen. Notfalls würden weitere Maßnahmen ergriffen werden, heißt es in der Meldung weiter. Die FCA hat eine Liste aller nicht registrierten Kryptoasset-Firmen veröffentlicht. Eine kürzlich durchgeführte Einschätzung ergab, dass 110 dieser Anbieter ihre Geschäfte nicht weiter fortführen.

(bme)