HP hält länger am XP-Verkauf fest als Microsoft

Nach dem Willen des Redmonder Konzerns soll Ende Juni 2008 Schluss sein mit dem Verkauf von Windows XP. Hewlett-Packard will seinen Kunden aber noch 12 Monate länger PCs mit XP anbieten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 359 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Nach dem Willen des Software-Konzerns aus Redmond soll Ende Juni 2008 Schluss sein mit dem Verkauf von Windows XP. Damit hatte Microsoft den ursprünglich für Januar dieses Jahres geplanten Verkaufsstopp von XP schon einmal verlängert. PC-Hersteller sollen ihre Systeme danach nur noch mit Windows Vista ausliefern.

Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard gab nun jedoch bekannt, seinen Kunden mindestens noch 12 Monate länger – also bis Ende Juni 2009 – Rechner mit XP anbieten zu wollen. Dies erklärte ein HP-Manager gegenüber US-Medien. Das Unternehmen stütze sich dabei auf das von Microsoft eingeräumte Recht eines Downgrade von Vista auf XP. Der Software-Konzern hatte diese Option auf Druck seiner großen OEM-Kunden im Herbst vergangenen Jahres geschaffen, um den PC-Herstellern eine Möglichkeit zu verschaffen insbesondere Geschäftskunden weiterhin mit Windows-XP-Systemen beliefern zu können.

Während Microsoft die Option zum Downgrade ausschließlich Anwendern von Vista Ultimate und Vista Business sowie Abnehmern von Volumenlizenzen gewährt, will HP den Downgrade-Prozess künftig schon vorab im "Auftrag seiner Kunden" vollziehen und individuell konfigurierte Rechner mit XP-Images ausliefern. Alternativ werde der Hersteller Kunden anbieten, Vista-Systeme vor Ort mit Hilfe der von Microsoft zur Verfügung gestellten Kits, auf XP umzustellen. Diese Vorgehensweise erlaube Microsoft jedoch nur noch bis Januar kommenden Jahres.

Druck, die Auslieferung von Rechnern mit vorinstalliertem XP zu verlängern, hatte Microsoft zuletzt von Seiten der Hersteller von Billig-Rechnern wie dem Eee-PC von Asus gespürt. Auch Chip-Gigant Intel bietet seinen Classmate-PC zwar mit Windows und Linux an, fördert aber den Einsatz der Open-Source-Alternative moblin. Anfang April reagierte Microsoft und kündigte an, dass Ultra-Low-Cost PCs noch bis Juni 2010 mit Windows XP Home ausgeliefert werden können – respektive mindestens bis zu einem Jahr nach der offiziellen Markteinführung der siebten Version von Windows. (map)