HTC weist Apples Patentvorwürfe zurück

Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC hat Apples Vorwurf der Patenverletzung zurückgewiesen. Das Unternehmen will für seine Verteidigung alle rechtlichen Mittel ausschöpfen. "HTC kritisiert das Vorgehen von Apple entschieden und wird sich mit allen Mitteln verteidigen", sagte HTC-Chef Peter Chou laut dpa am Donnerstag. HTC hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe zunächst bedeckt gehalten.

Apple wirft dem taiwanischen Hersteller vor, mit seinen Smartphones gegen insgesamt 20 Patente zu verstoßen. Der iPhone-Hersteller hatte Anfang März in den USA Klage eingereicht. "Wir werden alle legalen Mittel ausschöpfen, um uns zu verteidigen und alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen", sagte HTC-Sprecher Jason Gordon dem Wall Street Journal. HTC sei von den Vorwürfen überrascht worden und habe auch erst in den Medien von den Anschuldigungen gehört, ergänzte Nordamerika-Vertriebschef Jason McKenzie.

HTC ist einer der führenden Smartphone-Hersteller und macht inzwischen rund 80 Prozent seines Umsatzes mit Android-Geräten. Auch das Anfang des Jahres vorgestellte Google-Handy Nexus One wird von den Taiwanern gebaut. Branchenbeobachter gehen daher auch davon aus, dass Apple mit der Patentklage eigentlich Google treffen will. Der Suchmaschinenriese hat sich auch bereits vorsichtig mit HTC solidarisiert: "Wir stehen hinter dem Android-Betriebssystem und den Partnern, die uns bei der Entwicklung geholfen haben", teilte ein Sprecher laut TechCrunch mit.

Ob und wie Google auch direkte Unterstützung leistet, ist derzeit noch Gegenstand von Spekulationen. Keines der Unternehmen äußert sich dazu. Google betont allerdings, nicht direkt an dem Verfahren beteiligt zu sein. HTC will gegen die Vorwürfe vorgehen, hat vor Gericht aber bisher noch nicht auf die Klage reagiert. Wann und wie HTC in den Ring steigt, sagt das Unternehmen nicht. (vbr)