Halbleitersparte von Philips steht kurz vor dem Verkauf

Informationen des Wall Street Journal zufolge sollen zwei kalifornische Investoren das Halbleitergeschäft von Philips für gut 8 Milliarden Euro übernehmen.

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Nachdem zuletzt noch drei Gruppen privater Beteiligungskapitalgesellschaften im Bieterwettstreit um die Halbleitersparte von Philips im Rennen waren, soll nun das Gespann Kohlberg Kravis Roberts & Co. und Silver Lake Partners aus dem kalifornischen Menlo Park offenbar den Zuschlag bekommen haben, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf gut informierte Kreise. Der Kaufpreis soll bei über 8 Milliarden Euro liegen.

Eine Philips-Sprecherin sagte gegenüber dpa, es gebe keinen neuen Stand. Die verschiedenen Möglichkeiten würden weiter geprüft.

Der niederländische Elektronikkonzern hatte bereits Ende vergangenen Jahres erste Absichten geäußert, sich von der Halbleitersparte Philips Electronics zu trennen, um sich auf die Kerngeschäftsbereiche Unterhaltungselektronik, Beleuchtung und medizinische Geräte zu konzentrieren. Neben einem Verkauf wurde auch der Weg an die Börse als mögliche Option erwogen.

Philips Electronics zählt zu den weltweit größten Halbleiterproduzenten und beschäftigt über 36.000 Mitarbeiter. In der Vergangenheit war der Geschäftsbereich jedoch häufig unter den Gewinnerwartungen der Konzernleitung geblieben, konnte zuletzt im zweiten Quartal 2006 allerdings wieder einen deutlich erhöhten operativen Gewinn von 120 Millionen Euro vorweisen. Der Umsatz der Sparte lag 2005 bei 4,62 Milliarden Euro.

Die Beteiligungskapitalgesellschaften zahlen nun offenbar rund das Doppelte des Umsatzes für Philips Electronics. Der Bieterwettstreit sei "brutal" verlaufen, zitiert das Wall Street Journal einen Vertreter der unterlegenen Gesellschaften. Denn die Firmen stünden unter wachsendem Druck ihrer Kapitalgeber, die zur Verfügung gestellten Gelder gewinnbringend zu investieren. (map)