Handelskonzern Metro bereitet umfangreiche Sparmaßnahmen vor

Metro-Chef Dr. Eckhard Cordes kündigt angesichts der Konjunkturkrise einen nachhaltigen Stellenabbau sowie Restrukturierungen und Bereinigungen im Bereich der Konzernsparten an, um bis zu 1,5 Milliarden Euro einzusparen.

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Von
  • Matthias Parbel

Metro-Chef Dr. Eckhard Cordes kündigt angesichts der Konjunkturkrise einen nachhaltigen Stellenabbau sowie Restrukturierungen und Bereinigungen im Bereich der Konzernsparten an, um bis zu 1,5 Milliarden Euro einzusparen. Bis 2012 will die Metro-Gruppe ihren weltweiten Mitarbeiterstand von derzeit rund 300.000 um fünf Prozent reduzieren. Der Personalabbau soll unter Ausnutzung der "natürlichen Fluktuation" weitgehend sozialverträglich gestaltet werden. Unter anderem will sich die Metro von einigen Sparten respektive einzelnen Verbrauchermärkten trennen.

Laut Financial Times Deutschland will Konzern-Chef Cordes bis Anfang 2010 beispielsweise 27 verlustträchtige Filialen der Verbrauchermarktkette Real abstoßen. Zur Disposition steht offenbar auch die Bekleidungskette Adler, bei der Cordes "enormes Einsparpotenzial" sieht. Dass die Warenhäuser Galeria Kaufhof nicht mehr zum Metro-Kerngeschäft gezählt werden, hatte Cordes bereits im März 2008 betont – einen potenziellen Käufer gibt es bisher jedoch nicht.

Die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen sehen unterdessen vor, mehr Eigenverantwortung auf die einzelnen Landesgesellschaften zu übertragen. So sollen sich die Sparten Cash & Carry, Media Markt und Saturn, Real und Galeria Kaufhof künftig selbst um den konzernübergreifenden Einkauf sowie die Logistik kümmern. Auch die Verwaltung soll schlanker aufgestellt werden – speziell bei Cash & Carry stehen daher einige Hundert Stellen zur Disposition.

Das angekündigte "Wertsteigerungsprogramm" ist nach Aussage von Metro-Sprecher Rüdiger Stahlschmidt darauf ausgelegt, das "Ergebnispotenzial zu verbessern". Dazu würden nicht nur Einsparungen sondern auch Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung auf den Weg gebracht. Damit reagiere der Konzern auch nicht nur kurzfristig auf das schlechte Marktumfeld, sondern verfolge eine langfristige Strategie. In der spielen vor allem das Großhandelsgeschäft Cash & Carry sowie Media-Saturn eine zentrale Rolle. Denn diesen Sparten verdankte Metro zuletzt über Dreiviertel des Konzernumsatz von 68 Milliarden Euro. (map)