Heimliche Liebe zwischen Sony und Be?
Die Finanzmisere machen das kalifornische Softwarehaus Be zum appetitlichen Happen - so wird denn auch heftig über eine Übernahme durch Sony spekuliert.
Das Know-how und die Finanzmisere machen das kalifornische Softwarehaus Be zum appetitlichen Happen für einen Konzern wie Sony. Verfolgt man einen Gedanken des englischen Online-Magazins The Register, erscheint ein diesbezügliches Übernahmegerücht ganz schlüssig.
Dabei geraten die konkreten Hinweise allerdings reichlich fadenscheinig. Obwohl nämlich Sony mit dem Surfterminal eVilla Bes erster Großkunde für das Webdevice-Betriebssystem BeIA ist, halten sich beide Firmen verdächtig bedeckt mit entsprechender Propaganda. Be schmückt sich mit Hinweisen auf zahlreiche, namhafte Kooperationspartner – die Webseite ist voll mit bunten Firmenlogos und Links zu erläuternden HTML-Frames. Seit neuestem gähnt jedoch an der Stelle, wo bislang Sonys Emblem prangte, eine unerklärliche Lücke. Die Briten haben dort gerade noch einen versteckten Link auf die Sony-Präsentation aufgefangen, der ist jedoch mittlerweile ebenfalls dem großen Web-Radiergummi zum Opfer gefallen.
Die Idee einer insgeheim vorbereiteten Firmenhochzeit erscheint aber auch zu nahe liegend: Nicht nur, dass Sony bekanntermaßen wenig Sympathien zum Alternativ-Entwickler Microsoft hegt und zurzeit am eigenen Multimedia-Betriebssystem Aperios bastelt, macht Be zur verlockenden Bereicherung. Auch die kalifornischen Vorstöße in den Musikvertrieb mit der Handelsplattform HARP lassen Sony entweder zu Bes Kunden oder Konkurrenten werden – in beiden Fällen macht ein Zusammenschluss Sinn.
Für Kaufinteressenten ist die innovative Softwareschmiede Be jedenfalls jetzt, bevor die erwarteten Einnahmen aus Webdevices mit dem System BeIA anlaufen, wohl so billig wie nie. Und dass Bes Vizechef Steve Sakoman in der letzten Zeit öfters ohne offensichtlichen Anlass in Japan zu Besuch war, schließt ja entsprechende Verhandlungen zumindest nicht aus ... (hps)
