Hochschule Hannover: Ransomware-Angriff, große Teile der IT-Infrastruktur down

Cyberkriminelle haben sich an den Systemen der Hochschule Hannover vergriffen. Die Reparaturarbeiten dauern an, Lehrveranstaltungen finden planmäßig statt.

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Computer mit Lampe darüber

(Bild: Pixels Hunter/Shutterstock.com)

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An der Hochschule Hannover (HsH) gab es einen Ransomware-Angriff, der nun weite Teile der IT-Landschaft lahm legt. Nachdem die Admins der Hochschule Hannover am 30. Oktober verdächtige Aktivitäten im Netzwerk bemerkt hatten, fuhren sie die Systeme vorsorglich herunter, um die Verbreitung der Malware zu erschweren. Indessen beginnen die Nachforschungs- und Reparaturarbeiten; Studierende und Mitarbeitende müssen sich auf Einschränkungen einstellen.

Wie die HsH auf einer Informationsseite mitteilt, ist ihre telefonische Erreichbarkeit und auch die per E-Mail derzeit stark eingeschränkt, die Kommunikation mittels Teams und Zoom funktioniere jedoch weiterhin. Plattformen, die über den zentralen Single-Sign-On-Dienst angebunden sind, seien derzeit ebenso wenig verfügbar wie zentral gespeicherte Dateien.

Die HsH hat einen Krisenstab eingerichtet, der den Angriff untersucht und die Behebung der Schäden koordiniert. Die Angreifer haben – typisch für Ransomware-Gangs – Daten der Hochschule verschlüsselt; ob sie zudem Dateien kopiert haben, untersuchen externe Fachleute zusammen mit den IT-Fachkräften der HsH. Zudem sind das Landeskriminalamt und der Landesdatenschutzbeauftrage von informiert. Wie die Angreifer die Systeme der Hochschule gekapert haben, ist unklar.

Die Hochschule Hannover bemüht sich, alle betroffenen Systeme rasch zu reparieren, sodass Mitarbeitende und Studierende ihre Tätigkeit bald wieder uneingeschränkt aufnehmen können. So stellen die Admins zunächst die Single-Sign-On-Funktion wieder her und kümmern sich dann um die E-Mail-Dienste. Betroffene sind angehalten, sich auf der Homepage der Hochschule Hannover über den Fortgang der Aufräumarbeiten zu informieren.

Lehrveranstaltungen der HsH finden – sofern nicht im Einzelfall anders geregelt – weiterhin statt. Falls die IT-Probleme der Hochschule Prüfungen beeinflussen, werden die entsprechenden Ausschüsse über das Vorgehen entscheiden.

Sicherheitsvorfälle an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind nicht selten. Im Januar dieses Jahres erwischte es die Uni Duisburg-Essen, im Juni vergangenen Jahres die FH Münster. Woran das liegt, versucht Jürgen Schmidt in einem Kommentar auf heise Security zu ergründen.

(cku)