CES

Hoffnungsträger LED-Projektoren

LED-Projektoren, wohin das Auge schaut: Auf der CES gab es etliche Leuchtdioden-Beamer von klitze- bis ziemlich klein zu sehen. Laut Marktforschern könnten die kompakten Lichtwerfer ein echter Verkaufsschlager werden.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Die Industrie setzt offenbar große Hoffnung in kompakte Projektoren, die mit LED-Technik statt mit Gasentladungs-Lampen arbeiten. Am Rande der CES zeigte das texanische Unternehmen Texas Instruments (TI) etliche LED-Beamer unterschiedlicher Hersteller. Alle Geräte arbeiten mit der von TI entwickelten DLP-Spiegelechnik.

Die Texaner teilen die Kompaktprojektoren in drei verschiedene Kategorien ein:

  • Portable Projection Media Player (PPMP), die Bilder und Videos ohne Anschluss von externen Zuspielern an die Wand bringen. Sie sind portabel, aber nicht zwingend so klein wie Pico-Projektoren.
  • Reine Pico-Projektoren, die auf externe Zuspieler angewiesen sind. Pico-Projektoren sind die kleinsten erhältlichen Beamer.
  • Notebook-Projektoren, die problemlos in die Laptoptasche passen, aber nicht so klein sind wie Pico-Projektoren. Dafür sind sie heller und haben eine hörere Auflösung.

Beamerhaufen: Texas Instruments zeigte etliche neue LED-Projektoren.

Laut dem Marktforschungsunternehmen Insight Media hat besonders die letzte Kategorie ein sehr hohes Wachstumspotenzial. Insight Media nennt die "Notebook-Projektoren" allerdings "Projektoren mit reduzierter Lumenleistung". In diese Gruppe fallen alle Beamer mit einer Lichtleistung ab 35 Lumen. Diese sollen bis 2013 Stückzahlen von über 1,3 Millionen Geräten erreichen, so die Prognose.

Etliche große Hersteller haben sich inzwischen auf diese Produktkategorie gestürzt: Sowohl BenQ, Toshiba und Dell haben LED-DLP-Projektoren in Taschenbuchgröße vorgestellt. Alle vier Geräte wiegen um die 500 Gramm, sollen rund 100 Lumen schaffen und haben eine Auflösung von 800 × 600 Pixeln. Lediglich beim BenQ GP1 wurde die Auflösung noch nicht bestätigt. Er soll im März in die Läden kommen. Der Acer K10 wird offenbar noch diesen Monat eingeführt, der Dell M109S ist bereits auf dem Markt. Unklar ist bislang, ab wann der Toshiba TDP-F10U lieferbar ist. Der Dell-Projektor kostet 399 Euro, die anderen Beamer werden preislich wahrscheinlich in diesem Bereich liegen.

400 Gramm schwerer und rund 100 Euro teurer als die erwähnten vier Projektoren ist der bereits erhältliche Samsung SP-P400B, dafür soll er auch 150 Lumen erreichen.

Der Samsung MBP200 soll einen Lichtstrom von 7 bis 12 Lumen erreichen.

Die kleinsten derzeit erhältlichen Projektoren, die Pico-Beamer, lassen sich dagegen nur begrenzt produktiv einsetzen. Viel mehr als 10 Lumen schafft bislang kein Kleinstprojektor, die Bildgrößen sind also (besonders in nicht komplett dunklen Räumen) sehr gering. Außerdem muss man sich hier oft mit HVGA-Auflösung (480 × 240 Pixel) begnügen. So schafft auch der neu vorgestellte MBP200 von Samsung nur HVGA und einen Lichtstrom von 7 bis 12 Lumen. Dafür spielt der DLP-LED-Beamer erstaunlich viele Dateiformate ab, unter anderem DivX- und MPEG2-Videos sowie Powerpoint-Dateien. Er soll in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Im Frühling will WowWee seinen Cinemin Swivel auf den Markt bringen. Dieser Kleinstbeamer schafft eine Auflösung von 480 × 360 Pixel und hat ein Drehgelenk, was die Aufstellung vereinfacht. Rund 300 US-Dollar soll der Swivel kosten. Ohne Drehgelenk, dafür mit einer Auflösung von 800 × 480 Bildpunkten kommt der Cinemin Stick daher. Er kann außerdem Inhalte von SD-Karte abspielen. Im Herbst soll das Gerät für 349 US-Dollar auf den amerikanischen Markt kommen. Deutsche Kunden sollen ebenfalls in den Genuss der WowWee-Beamer kommen, doch sind hier noch keine Details bekannt.

Ebenfalls im Herbst soll ein dritter WowWee-DLP-LED-Projektor auf den Markt kommen – und zwar die Cinemin Station. Sie ist größer als Swivel und Stick, hat dafür aber eingebaute Stereo-Lautsprecher. Ein SD-Slot ist ebenfalls an Bord. Welche Dateiformate unterstützt werden, wusste WowWee auf der CES noch nicht.

Neben einem MInibeamer bietet 3M auch ein Projektionsmodul für Mobilgeräte an.

Doch die Kleinstbeamer gibt es nicht nur mit DLP-Technik, sondern auch mit LCoS (Liquid Crystal on Silicon). Neben dem bereits in c’t getesteten Aiptek Pocket Cinema V10, hat auch 3M einen handygroßen Minibeamer vorgestellt. Außerdem bietet 3M ein münzgroßes Projektormodul an, das beispielsweise in Mobiltelefone eingebaut werden kann. So war auf der CES bereits ein Projektorhandy von Logic Wireless zu sehen. Da dieses mit LCoS-Technik arbeitet, lässt sich davon ausgehen, dass es das 3M-Modul verwendet. Bestätigen wollte dies auf der CES jedoch niemand. Ähnliche Produkte wie 3M bietet auch der deutsch-amerikanische Hersteller SyPro an. (jkj)