Holoride: Rückbank-VR für Audi-Fahrzeuge gestartet

Audi-Kunden können schon bald VR auf der Rückbank spielen. Holoride bietet sein System in Deutschland an.​

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(Bild: Holoride)

Lesezeit: 3 Min.

VR-Unterhaltung auf der Rückbank, und zwar ganz ohne Übelkeit: Das verspricht das System Holoride, das Bewegungen des Autos in der Spielwelt umsetzt. Das gleichnamige Münchner Start-up startete den Verkauf am Mittwoch, 2. November. Vorerst ist das System nur in Deutschland und für bestimmte Fahrzeuge erhältlich. Dazu gehören die Modelle A4 bis A8, Q5 bis Q8 sowie e-tron (auch in den Ausführungen Sportback und GT).

Das "Pioneers' Pack" schlägt mit 699 Euro zu Buche. Es enthält die bisher einzige unterstützte VR-Brille HTC Vive Flow. Sie ist für ihren schlanken Formfaktor, aber auch für das veraltete Chip-System Snapdragon XR1 bekannt. Mitgeliefert werden ein klassisches Gamepad (8BitDo Pro 2), eine Befestigungsband für den Sicherheitsgurt und eine einjährige Mitgliedschaft für Holorides Appstore-Flatrate. Statt HTCs Software-Angebot zu nutzen, setzt das System auf eigens angepasste Software. Sie setzt jegliche von den Fahrzeug-Sensoren erfasste Lenk-, Brems- und Beschleunigungsdaten im Spiel um.

Laut Hersteller profitiert nicht nur das VR-Spiel vom Wegfall der Reisekrankheit. Empfindliche Naturen sollen während der Fahrt allgemein weniger Übelkeit verspüren, wenn sie das System nutzen. Beim freien Schweben in der offenen Spielwelt versperrt ihnen schließlich nicht mehr die Karosserie den Blick auf die Umgebung.

Zu den ersten erhältlichen Software-Titeln gehört das Science-Fiction-Flugspiel "Cloudbreakers: Leaving Haven". Hier steuern Spielerinnen und Spieler verschiedene Roboter durch den feindlichen Himmel. Sie sammeln so lange Schrott und jagen KI-Wachen, bis die mit dem Navi abgestimmte Welt endet, passend zum realen Fahrtziel. Entwickelt wurde der Titel von Schell Games, einem kleinen, aber renommierten Studio, das unter anderem an der VR-Umsetzung von "Among Us" arbeitet. Die dramatischen Zwischensequenzen entstanden in Zusammenarbeit mit der Agentur Superconductor, die von Justin Lin (Fast & Furious) und Anthony und Joe Russo (Marvel Cinematic Universe) gegründet wurde. Eine frühe, mit Marvel entwickelte Avengers-Demo wird mittlerweile nicht mehr erwähnt.

Das Store-Abo ist für 19,99 Euro pro Monat oder 14,99 Euro pro Jahr verfügbar. Der Katalog soll im Laufe der kommenden Wochen um Inhalte wie Spiele, Apps und Edutainment-Software erweitert werden. Gegen Langeweile helfen bis dahin nur der Holoride-Browser und eine Spiegelung des Smartphones, die dessen Bild auf einen virtuellen 180-Zoll-Bildschirm bringt. So lassen sich beispielsweise Video-Inhalte streamen. Auch hierbei soll die bewegungssynchrone Umgebung Übelkeit vermeiden. Erste Bestellungen des Systems werden bis Mitte November ausgeliefert.

(dahe)