Huawei-Chef sieht Apple bei Datenschutz als Vorbild

Ren Zhengfei will Regierungen ebenso keine Daten übergeben, verspricht er. Apple sei sein "Rollenmodell".

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(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP)

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Huawei-Gründer und CEO Ren Zhengfei hat erneut Apple als sein Vorbild betitelt. Der iPhone-Hersteller sei "sein Rollenmodell" wenn es darum gehe, Daten der Nutzer zu schützen, so der 74-Jährige in einem Interview mit der Financial Times.

Er werde Nutzerdaten nicht an die chinesische Regierung übergeben "egal, was das kostet", sagte er. "Wir würden so etwas nie tun. Sobald wir das einmal machen, würden die USA Beweise haben, dies um den ganzen Globus zu verteilen." Huawei arbeite in 170 Ländern und Regionen "und dann würden die Leute unsere Produkte nicht mehr kaufen und unsere Firma kollabieren".

Dies ist nicht die erste Liebeserklärung Rens gegenüber Apple. Er hatte sich bereits in Reaktion auf den Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China – unter dem Huawei aktuell massiv leidet, weil die USA Exportverbote gegen die Firma verhängen ließ – positiv zum iPhone-Produzenten geäußert, wo er sich dafür aussprach, dass sein Land keinesfalls mit Boykottmaßnahmen gegen Apple vorgehen soll. "Warum würde ich als Schüler gegen meinen Lehrer vorgehen? Niemals", so Ren im Mai.

Apple übergebe auch keine Daten an Regierungen, wenn dies die Privatsphäre der Nutzer kompromittiere, so Ren. Die Nutzer kontrollierten ihre Daten, nicht Huawei. "Die gehören unseren Kunden. Die Mobilfunkanbieter müssen ihre Kunden nachverfolgen, sonst könnten keine Telefongespräche geführt werden. Wir als Ausrüstungsanbieter tracken keinerlei Daten."

Huawei hatte zuvor schon versucht, nähere Kontakte zu Apple aufzubauen. So hatte der Konzern sich im April als Lieferant von 5G-Modems für das iPhone ins Gespräch gebracht. Apple hatte allerdings nicht reagiert; mittlerweile ist der Konflikt mit dem Lieferanten Qualcomm beigelegt, so dass Huawei sowieso nicht als Hersteller infrage kommt. (bsc)