Arbeitsminister zu KI: Veränderte Arbeitswelt, aber kein massenhafter Jobverlust

Bald gibt es keine Jobs mehr, die nichts mit KI zu tun haben, ist der Arbeitsminister sicher. Doch die Anbieter der Programm sollen für mehr Transparenz sorgen.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet eine rasante Veränderung der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz (KI). Dass in der Gesamtsumme aber Arbeitsplätze vernichtet werden, glaubt er nicht. "Es werden einzelne Jobs wegfallen, aber es entstehen auch viele neue", sagte der SPD-Politiker der Zeitung Tagesspiegel. Er fügte hinzu: "Nach allem, was wir wissen und erheben können, wird uns als Gesellschaft auch in Zukunft die Arbeit nicht ausgehen." Es werde aber in vielerlei Hinsicht andere Arbeit sein.

Die Expertinnen und Experten im Ministerium prognostizierten, dass es ab 2035 keinen Job mehr geben werde, der nichts mit KI zu tun hat. Zur Linderung des Fachkräftemangels sieht Heil in der Künstlichen Intelligenz "ein Riesenpotenzial, das wir voll ausschöpfen müssen".

Derzeit erregen die Chat-KI ChatGPT und Googles Konkurrenz-Software Bard viel Aufsehen sowie Programme, die Bilder auf Basis von Text-Beschreibungen erzeugen können, etwa Midjourney. Zugleich gibt es Sorgen, dass solche Technik auf Basis von KI etwa für die Verbreitung falscher Informationen missbraucht werden könnte.

Heil hält von Verboten solcher Programme nichts, wirbt aber stark für Transparenz. Die Menschen müssten wissen, mit welchen Daten diese lernenden KI-Systeme trainiert werden, mahnte der Minister. Das beuge nicht nur Verschwörungstheorien vor, sondern verhindere auch, dass die Systeme unerwünschte Ergebnisse hervorbringen. Er warnte: "Wenn die Systeme mit falschen Daten gefüttert werden, wird es problematisch."

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Das KI-Textwerkzeug ChatGPT etwa stammt von der Firma OpenAI. Es kann menschliche Eingaben verstehen und vergleichsweise natürlich darauf reagieren – beispielsweise in dem es Fragen beantwortet, Gedichte verfasst oder auch Code ausgibt. Basis ist OpenAIs Sprachmodell GPT-3.5. Trainiert wird dieses mit terabyteweise Text aus dem Internet, in dem es versucht Muster zu erkennen. Das hat durchaus Tücken, denn solche Sprachmodelle sind nur so gut wie ihre Trainingsdaten: Steht dort Unsinn drin, reproduziert die KI diesen.

Um das zu verhindern, setzt OpenAI auf "Reinforcement Learning from Human Feedback" – bestärkendes Lernen mit menschlichen Rückmeldungen. Zunächst haben also Menschen Eingaben beantwortet. Auf dieser Grundlage hat dann ChatGPT selbst Eingaben beantwortet und mehrere Ausgaben erstellt. Diese Ausgaben bewertet wiederum ein Mensch. Dieser erstellt auch eine Rangfolge von der besten bis zur schlechtesten Ausgabe. ChatGPT berücksichtigt dieses Feedback und versucht so seine Ausgabe zu optimieren. Neben ChatGPT gibt es längst weitere KI-Chatbots wie etwa Google Bard.

(ssi)