IAB: Fachkräftemangel wird oft übertrieben dargestellt

Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit erwartet einen Akademikermangel im technischen Bereich erst in zehn Jahren.

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Von
  • Frank Möcke

Trotz Engpässen in einigen Ingenieurberufen besteht derzeit aus Sicht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Forschungsanstalt der Bundesagentur für Arbeit, noch kein flächendeckender Ingenieurmangel. Im Jahr 2007 konnten die offenen Stellen im Ingenieurbereich sogar wieder schneller besetzt werden als in den beiden Vorjahren. Noch stärker verkürzte sich die Zeit, in der eine offene Stelle unbesetzt blieb, obwohl sie schon hätte besetzt sein sollen. Sie sank deutlich von 64 Tagen im Jahr 2006 auf 36 Tage im Jahr 2007.

In einem heute veröffentlichten Kurzbericht weist das IAB auch darauf hin, dass Engpässe in jüngerer Zeit am ehesten bei den Maschinenbau-, Elektro- und Wirtschaftsingenieuren bestehen, hier sind die Arbeitslosenquoten am geringsten.

Deutlich hat sich allerdings die Zahl der Bewerber je offener Stelle verringert: 2006 hatten sich etwa 21 Personen auf eine offene Stelle in einem Ingenieurberuf beworben, 2007 waren es nur noch zwölf. Damit ging auch die Zahl geeigneter Bewerbungen zurück, von durchschnittlich sechs auf durchschnittlich drei. Allerdings zeigt sich nach wie vor kein flächendeckender Engpass. Mehr als die Hälfte aller Stellenbesetzungen in Ingenieurberufen war 2007 laut Angaben der Betriebe nicht mit Schwierigkeiten verbunden. "Noch besteht kein genereller Ingenieurmangel", betont das IAB, ein Studium lohne sich aber, denn bereits in zehn Jahren sei ein Akademikermangel zu erwarten, nicht zuletzt im technischen Bereich.

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(fm)