IBM stellt Blade-Server mit Dual-Opteron für Linux-Cluster vor

Den schon im Mai angekündigten Dual-Opteron-Blade-Server LS20 setzt IBM nun auch im Linux-Cluster 1350 ein.

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Als "gewöhnlicher" Blade-Server für das BladeCenter-Chassis ist der im Mai vorgestellte LS20 mit einem oder zwei Einkern-Opterons und bis zu 8 GByte RAM (4 DIMM-Slots für spezielle Ultra-Low-Profile-Module) schon zu haben. Ab Juli will IBM auch LS20-Blades mit Doppelkern-Opterons verkaufen, die vor allem für den Einsatz in dem "Cluster-1350"-System von IBM gedacht sind. Darunter versteht der Hersteller eine sehr frei konfigurierbare Linux-Cluster-Baureihe, die aus IBM-Servern mit Xeons, Opterons oder PowerPC-970-Prozessoren besteht, die wiederum in Rack- oder Blade-Servern sitzen können. Als schnelle Cluster-Knoten-Verbindung stehen Gigabit Ethernet, Infiniband (von Topspin oder Voltaire) und Myrinet-2000 zur Auswahl. IBM setzt Linux-Distributionen von RedHat oder Suse ein und offeriert das Management-Paket Cluster Systems Management (CSM) sowie das General Parallel File System (GPFS) und Scali MPI Connect.

Laut Blade-Server-Marktführer IBM sind die LS20-Blades die ersten Dualcore-Opteron-Clusterknoten im Blade-Format. Mit 14 Blades in jedem der 7 HE hohen BladeCenter-Chassis und 6 Chassis pro 42-HE-Standardschrank lassen sich 84 Blades pro Rack, also 168 Prozessoren oder 336 Kerne unterbringen -- sofern es die Kühlung schafft, die 12 Kilowatt Abwärmeleistung auch wieder fort zu schaffen.

Immer mehr Hardware-Hersteller wollen im schnell wachsenden Blade-Server-Markt mitmischen, auf der CeBIT 2005 hatten auch Tyan und Supermicro erste Systeme gezeigt, später der bis dato reine Intel-Partner Supermicro auch Opteron-Server angekündigt.

Die Tyan-Blades stecken offenbar in den noch nicht lieferbaren XtremeBlades von Appro und arbeiten ebenfalls mit Infiniband-Interconnects, erreichen aber nicht ganz die Packungsdichte wie bei IBM (12 statt 14 Einschübe pro 7-HE-Subchassis). Verari verspricht mit dem Megadense Bladerack bis zu 176 Prozessoren pro Schrank. Allerdings nennt Verari eine maximale zulässige Umgebungstemperatur von nur 30 Grad Celsius, während IBM (bei bis zu 900 Metern Höhe) 35 Grad Celsius erlaubt.

Fujitsu-Siemens bestückt die Cluster-Systeme der HPCline auf Wunsch auch mit Opteron-Rack-Servern und setzt dabei offenbar auf Tyan-Barebones.

IBM kündigt ferner an, dass sich nun auch die Power5-Server OpenPower 710 oder 720 als Management- und Storage-Knoten einsetzen lassen, sofern man den Cluster 1350 mit den PowerPC-970-Blades JS20 bestückt. (ciw)