IBM stellt ersten Server mit Hauptspeicher-Kompression vor

Per Memory Expansion Technology MXT quetscht IBM etwa doppelt so viele Daten in den Hauptspeicher wie physisch RAM-Kapazität vorhanden ist.

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Per Memory eXpansion Technology MXT quetscht IBM etwa doppelt so viele Daten in den Hauptspeicher des neuen eServer xSeries 330 wie physisch RAM-Kapazität vorhanden ist. Das schon im Juni 2000 angekündigte Verfahren kommt jetzt erstmals in einem kommerziellen Produkt, dem ab 2450 US-Dollar teuren 1-HE-Rack-Server xSeries 330MXT, zum Einsatz.

IBM hat das (hier im Detail erläuterte) MXT-Verfahren in Zusammenarbeit mit der Broadcom-Tochterfirma ServerWorks in einen Chipsatz für ein oder zwei Pentium-III-S-Prozessoren integriert. Als Speichermodule kommen maximal vier gewöhnliche Registered PC133 ECC-DIMMs zum Einsatz. MXT komprimiert und entpackt die Daten beim Zugriff transparent. Ein 32 MByte großer L3-Cache überbrückt auftretende Latenzzeiten. Der 4-fach assoziativ verwaltete Cache ist über ein 200 MHz schnelles DDR-Interface mit der ServerWorks MXT Northbridge verbunden.

ServerWorks hebt außer der Kosteneinsparung für den Speicher auch die reduzierte Leistungsaufnahme des Hauptspeichers hervor. Nach Angaben des Unternehmens setzt ein typischer 2-GByte-Speicherriegel unter voller Zugriffslast rund fünf Watt um. Der L3-Cache mindere die Häufigkeit von Datenzugriffen stark, sodass die Energieaufnahme pro Speichermodul auf ein Zehntel sänke. Ein 16-GByte-Hauptspeicher aus acht 2-GByte-DIMMs setzt nach dieser Rechnung 40 Watt in Wärme um, ein per MXT komprimierter Speicher aus vier 2-GByte-DIMMs, der effektiv 16 GByte Daten aufnehme, benötige nur 2 Watt. Deshalb eigne sich dieser Chipsatz auch besonders für die stark im Trend liegenden Blade-Server, wie sie kürzlich Compaq, Engenera, HP, Nexcom und RLX vorstellten. Laut Serverworks ist der MXT-Chipsatz ab sofort lieferbar. (ciw)