IDF: Era of Tera

Traditionell schließt IDF-Initiator und Chief Technology Officer Pat Gelsinger Intels Entwicklerforum mit seinem Ausblick auf die Zukunft, angereichert mit Demonstrationen von neuen Techniken und Verfahren.

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Von
  • Andreas Stiller

Traditionell schließt IDF-Initiator und Chief Technology Officer Pat Gelsinger Intels Entwicklerforum mit seinem Ausblick auf die Zukunft, angereichert mit Demonstrationen neuer Techniken und Verfahren. Mit dem rasanten Anwachsen digitaler Datenmassen -- man denke allein an die vielen Terabyte der Bilder aus digitalen Kameras -- wächst nach seinen Worten auch der Bedarf, solche Datenmassen effizient zu durchsuchen und zu bearbeiten.

Intels Chief Technology Officer Pat Gelsinger zeigte stolz erste ASICs mit adaptiver Mikroarchitektur

Einfach den Takt von Prozessoren zu steigern, reiche dafür nicht aus, es müssten auch Fortschritte in der Rechner-Architektur und bei den Software-Algorithmen her. Als Beispiel einer cleveren Performance-Steigerung "for nothing" führte er "Helper-Threading" auf dem Prototypen der nächsten Dual-Core-Version des Itanium-2-Prozessors (Montecito) mit Simultaneous Multithreading (SMT) vor. Der Compiler erahnt im Voraus, wo lange Wartezeiten auf Speicher-Zugriffe auftreten können und startet dann so genannte Helper-Threads, die vorausschauend schon mal die nächsten Daten in die Caches laden. Die Technik hatte Intel unter dem Namen "Speculative Precomputation" schon 2001 auf dem Microprocessor Forum vorgestellt. Bei der Vorführung mit IBMs Datenbank DB2 auf zwei Montecito-Maschinen konnten die Helper-Threads die Cache-Miss-Rate um über 20 Prozent reduzieren, die Performance stieg um rund 9 Prozent.

Die Gastrolle fiel diesmal Dr. Philipp Slusallek zu, Professor an der Universität des Saarlandes und Mitarbeiter beim Spinoff inTrace. Mit OpenRT haben er und sein Team eine hoch skalierbare Raytracing-Software entwickelt, die -- bei entsprechender Hardware-Ausstattung -- Bilder in Echtzeit berechnen kann, und zwar samt Beleuchtungseffekten und Reflexionen. Auf der Bühne im Moscone Center in San Francisco kam ein Rack mit 32 Xeon-Prozessoren mit jeweils 3,2 GHz Taktfrequenz zum Einsatz. Kunden der Raytracing-Lösung von InTrace mit Namen Inview sind unter anderem Volkswagen, Audi und Airbus. Dass Dr. Slusallek zu Hause vornehmlich auf Opteron-Clustern "raytracet", verschwieg er auf der Intel-Keynote allerdings lieber. Doch wird gerade über die Anschaffung eines größeren Itanium-2-Systems nachgedacht, dessen Gleitkomma-Leistung sich für Raytracing besonders anbietet. Nach der Keynote wird sich Intel sicherlich großzügig zeigen ...

Als weitere wichtige Verbesserung benannte Gelsinger die Anpassungsfähigkeit von Hardware (Adaptibility). Rekonfigurierbare Prozessoren können sich an unterschiedliche Aufgaben anpassen und diese viel schneller oder Strom sparender erledigen als programmierbare Universal-CPUs mit starrer Architektur. Ein Intel-ASIC mit adaptiver Mikroarchitektur (4x4x4 rekonfigurierbare Logikbereiche) bewerkstelligt die drahtlose 802.11a-WLAN-Kommunikation (die die Batterien der Notebooks sonst recht schnell "aussaugt") angeblich mit weniger als dem halben Energiebedarf herkömmlicher Lösungen und ist überdies nur ein Viertel so groß. Stolz zeigte Gelsinger einen Wafer mit diesen Chips herum.

Zum Intel Developer Forum siehe auch:

(as/c't) / (ciw)