IDF: Lohnende Perspektiven im Gesundheitswesen

Intel-Manager Louis Burns zeigte auf dem Intel Developer Forum weitere Produkte für den Gesundheitssektor, in dem sein Unternehmen ein gutes Geschäftsfeld mit großen Wachstumsraten sieht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Als sich Intel zum Jahresanfang eine neue Organisationsstruktur verordnete, wunderten sich nicht wenige Beobachter über den Aufbau der Sparte "Digital Health" unter der Leitung des verdienten Managers Louis Burns. Wohin die Reise gehen sollte, wurde aber spätestens auf der CeBIT deutlich, wo Intel und Microsoft eine Reihe von Tablet-PCs mit Kartenlesern für die elektronische Gesundheitskarte zeigten und die "e-Health-Integrations-Platform" (eHIP) vorstellten. Auf dem IDF zeigte Louis Burns weitere Produkte für den Gesundheitssektor, in dem Intel (wie Microsoft und Cisco) ein gutes Geschäftsfeld mit großen Wachstumsraten sieht.

Burns nannte dabei Zahlen, nach denen 15 Prozent des Bruttosozialproduktes der Welt für Leistungen im Gesundheitswesen aufgebraucht werden. Ohne einschneidende Reformen und den Einsatz neuer Technologien könnte der Anteil bis 2015 auf 25 Prozent wachsen. "Kein Land kann es sich leisten, jeden vierten Dollar in den Gesundheitssektor zu stecken", erklärte Burns, der die veraltete Technik als einen kostentreibenden Faktor benannte. "Die IT-Infrastruktur ist in vielen Arztpraxen und Krankenhäusern auf dem Stand von 1990. Hier muss dringend etwas getan werden."

Kleinstcomputer, die nicht nur sporadisch wie das medizinisch-technische Personal den Zustand eines Patienten messen, sondern ständig seine Werte aufzeichnen, könnten zahllose Leben retten. Dem IDF-Publikum präsentierte Burns den Prototyp eines Gerätes, dass entfernt an einen Anrufbeantworter erinnert, jedoch der Früherkennung der Parkinson-Krankheit dienen soll. Ähnliche proaktive Geräte für die Früherkennung könnten sich Burns zufolge bei der Alzheimer-Krankheit entwickeln lassen.

Als weiteren interessanten Sektor skizzierte Burns die Vernetzung im Gesundheitswesen, bei der, auf Wimax-Funktechnik basierend, mobile Laborgeräte und Datenstationen im ganzen Krankenhaus mit den Datenbankservern im Hintergrund verbunden sind und diese wiederum mit dem medizinischen Netz kommunizieren, wie es in Deutschland mit der elektronischen Gesundheitskarte angedacht ist.

Burns, der sich bei seiner Präsentation mit dem Medizin-Nobelpreisträger und Krebsforscher Lee Hartwell über die von Hartwell geforderte bessere Vernetzung aller verfügbaren medizinischen Informationen unterhielt, schloss seine Ausführungen mit der Ansicht, dass seine Sparte bald das größte Wachstum im Konzern verbuchen werde. Wie zahlreiche Kongresse und Veranstaltungen für Risikokapitalisten zeigen würden, sei der Marktplatz Gesundheitswesen drauf und dran, den nächsten Boom zu generieren, von dem die IT profitieren werde.

Siehe zum IDF Herbst 2005 auch:

(Detlef Borchers) / (anw)