IDF: Neuer Schwung mit vielen "T"s

In seiner Eröffnungsrede zum Intel Developer Forum Herbst 2003 präsentierte ein optimistischer Intel-Chef Paul Otellini eine Fülle neuer Produkte, Roadmaps und Technologien. Dass für Intel die 32-Bit-Architektur noch geraume Zeit im Fokus steht, zeigt die Planung für einen Doppelprozessorkern für die Xeon-Familie. Unter dem Codenamen Tulsa soll dieser Prozessor in etwa zwei Jahren auf den Server und Workstationmarkt. Für die großen Server ist zur gleichen Zeit der Dual-Core-Itanium vorgesehen (Montecito), dem dann Tanglewood mit vielen Kernen folgen soll. Hyper-Threading soll auch bei den Itanium-Prozessoren einziehen, diese Technik gehört zu den vier großen "T"s, die Otellini als Intels neues Credo vorstellte: HT für Hyper-Threading, CMT für Centrino Mobile Technology, LT für LaGrande Technology und VT für Vanderpool Technology. Letzte ist neu unter diesen drei "T"s. Es handelt sich dabei um "virtuelle Maschinen" für Desktops, so wie sie unter Servern schon lange verbreitet sind. Das Konzept ähnelt ein wenig der Software-Emulation VirtualPC oder VMware, nur dass hier bereits die Hardware mehrere virtuelle PCs auf einem physischen PC simuliert.

Optimistisch ist Otellini auch bei den Chiptechnologien und zeigte stolz die ersten Wafer mit SRAMs, gefertigt in einem 65-Nanometer-Prozess (noch mit 193-nm-Laser-Lithografie). In der Roadmap findet man jetzt auch schon 22-nm-Strukturen für 2011 aufgelistet.

Intel liegt auch der ungestörte Musik- und Videogenuss im digitalen Wohnzimmer am Herzen. Damit bei dem drahtlos zugeschickten Audio- und Videoströmen keine Copyright-Schranken stören, arbeitet Intel mit Microsoft und Content-Providern wie Warner Brothers an einer Technik namens Digital Transmission Content Protection over IP (DTCP-IP).

Drahtlos ist laut Intel die Zukunft ohnehin. Den Prototyp eines digitalen Communicators zeigte Otellini auch herum -- wohl vom Itanium-Team designt witzelte ein Kollege, angesicht dessen noch etwas unförmiger Größe. (ciw)