IDF: Optische und billigere Thunderbolt-Kabel noch 2012

Auf dem hauseigenden Entwicklerforum wirbt Intel weiter für die schnelle Thunderbolt-Schnittstelle, doch schon die Präsentation verrät, wie schwer sich die Technik außerhalb des Apple-Imperiums tut.

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Die Thunderbolt-Technik kommt nur schleppend voran – vor allem viel langsamer, als noch 2011 erwartet. Zwar steigt die Zahl der Peripheriegeräte weiter, doch außerhalb von Apples Mac-OS-X-Welt tut sich die teure Thunderbolt-Hardware bisher schwer. Nur einige wenige, besonders teure Desktop-PC-Mainboards sind mit einem von Intels Thunderbolt-Chips bestückt. Intel selbst hat anscheinend keinen einzigen Desktop-PC gefunden, der serienmäßig Thunderbolt unterstützt, und auch bloß vier Thunderbolt-zertifizierte Note- beziehungsweise Ultrabooks: Acer Aspire S5, Asus G55VW und Lenovo ThinkPad T430 sowie T430s. Das HP Spectre XT kennt Intel anscheinend noch nicht.

Auf der Entwicklerkonferenz IDF liefert Intel ein Update zum Stand der Thunderbolt-Dinge, erwähnt dabei aber die für 2014 erwarteten, schnelleren Thunderbolt-Adapter nicht. Immerhin verspricht Intel, dass noch vor dem Jahresende sowohl die schon lange erwarteten optischen Thunderbolt-Kabel erscheinen sollen als auch billigere Versionen elektrischer Kabel. Letztere – vermutlich mit Intersil ISL37231 – sollen zwischen 10 Zentimetern und 3 Metern Länge erhältlich sein, erstere von 10 bis 20 Meter. Intel nennt auch konkrete Anbieter: Außer Apple und Sumitomo auch Belkin, Elgato, Foxlink, Lintes, Startech.com und Western Digital.

An Thunderbolt-Geräten, die außer für Apple-Rechner auch für Windows zertifiziert sind und etwa Hot-Plugging sauber unterstützen, mangelt es noch. Intel nennt auch keine Webseite, wo man solche Geräte finden könnte – die Produktliste auf der Thunderbolt-Werbeseite lässt sich jedenfalls nicht nach Betriebssystemen filtern. Wenige Tage vor dem IDF kündigte aber Blackmagic an, dass die externen Videosignaladapter Intensity Shuttle und Intensity Extreme zusammen mit der Software-Version Desktop Video 9.6.4 auch unter Windows reibungslos laufen. Außer diesen beiden Thunderbolt-Geräten erwähnte Intel auf dem IDF bloß noch 10 weitere, die nicht mehr als 299 US-Dollar kosten.

Anlässlich des IDF hat auch der Chiphersteller NXP Bauelemente für Thunderbolt angekündigt, darunter spezielle Switches: Damit können Geräte interne Signalpfade umschalten, etwa für DisplayPort 1.2. Andere NXP-Bauteile schützen die Elektronik vor elektrostatischen Entladungen (Electrostatic Discharge, ESD) an Thunderbolt-Ports, ohne das 10,3-GT/s-Signal zu stark zu beeinflussen. (ciw)