IDF Peking: "Alle" Betriebssysteme sollen auf Atom-Geräten laufen

Laut Intel-Managerin Renee James hat ihre Firma bereits das Google-Betriebssystem Android auf Smartphone-Prototypen mit dem x86-Prozessor Atom getestet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 63 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bisher läuft das Google-Betriebssystem Android vorwiegend auf Smartphones mit ARM-Prozessoren, aber außer Versionen für Embedded Systeme – mit ARM- oder MIPS-Prozessoren – gibt es auch Portierungen für x86-Prozessoren wie Intels Atom. Auf dem Entwicklerforum IDF teilte Intel-Managerin Renee James nun überraschend mit, ihre Firma habe ebenfalls bereits Android auf einem Smartphone-Prototypen mit einem Atom-Prozessor – vermutlich dem kommenden Lincroft der Moorestown-Plattform – zum Laufen gebracht. Wie sie gegenüber PC World weiter ausführte, seien auch "einige Kunden" an einer solchen Lösung interessiert.

Zu diesen Kunden gehört etwa potenziell auch die Berliner Firma Neofonie, auf deren angekündigtem WePad das sogenannte WePad OS laufen soll, welches nach Firmenangaben wiederum Android-Applikationen ausführen kann. Auch PC-Gigant Acer hatte im vergangenen Jahr mit einem Android-Netbook experimentiert.

Im rund 40-minütigen Vortrag von Renee James auf dem IDF in Peking spielte "Android auf x86" indes keine Rolle; hier sicherte die Leiterin der Intel-Sparte Software and Services allerdings zu, Intel wolle "alle" Betriebssysteme auf dem Atom unterstützen. Eine wichtige Rolle dabei spielt das gemeinsam mit Nokia betriebene Projekt MeeGo, das nicht nur eine Art Betriebssystem-Rohling enthält, sondern auch Middleware, um Entwicklern die Portierung ihrer Applikationen auf ganz unterschiedliche Atom-Plattformen – auch mit verschiedenen Betriebssystemen – zu vereinfachen. Die Zahl der MeeGo-Unterstützer ist unterdessen kräftig gewachsen.

James hob auch abermals das zurzeit als Beta laufende Portal AppUp hervor, das später als Online-Zentrale für Atom-Software fungieren soll, die unter Windows oder MeeGo läuft.

Ein anderes Konzept als Android realisiert Google mit Chrome OS, das wiederum ausdrücklich für x86-Prozessoren gedacht ist. Anders als Android zielt Chrome OS nicht auf Smartphones, sondern auf simple Internet-Zugangsgeräte, also etwa Netbooks oder Tablet-PCs. Intel gehört schon länger zu den Chrome-OS-Partnern.

Zum Intel Developer Forum in Peking siehe auch:

(ciw)