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IDF Peking: "Alle" Betriebssysteme sollen auf Atom-Geräten laufen

Christof Windeck

Laut Intel-Managerin Renee James hat ihre Firma bereits das Google-Betriebssystem Android auf Smartphone-Prototypen mit dem x86-Prozessor Atom getestet.

Bisher läuft das Google-Betriebssystem Android vorwiegend auf Smartphones mit ARM-Prozessoren, aber außer Versionen für Embedded Systeme [1] – mit ARM- oder MIPS-Prozessoren – gibt es auch [2] Portierungen [3] für x86-Prozessoren wie Intels Atom. Auf dem Entwicklerforum IDF [4] teilte Intel-Managerin Renee James nun überraschend mit, ihre Firma habe ebenfalls bereits Android auf einem Smartphone-Prototypen mit einem Atom-Prozessor – vermutlich dem kommenden Lincroft der Moorestown [5]-Plattform – zum Laufen gebracht. Wie sie gegenüber PC World weiter ausführte [6], seien auch "einige Kunden" an einer solchen Lösung interessiert.

Zu diesen Kunden gehört etwa potenziell auch die Berliner Firma Neofonie, auf deren angekündigtem [7] WePad das sogenannte WePad OS laufen soll, welches nach Firmenangaben wiederum Android-Applikationen ausführen kann. Auch PC-Gigant Acer hatte im vergangenen Jahr mit einem Android-Netbook experimentiert [8].

Im rund 40-minütigen Vortrag von Renee James [9] auf dem IDF in Peking spielte "Android auf x86" indes keine Rolle; hier sicherte die Leiterin der Intel-Sparte Software and Services allerdings zu, Intel wolle "alle" Betriebssysteme auf dem Atom unterstützen. Eine wichtige Rolle dabei spielt das gemeinsam mit Nokia betriebene Projekt MeeGo [10], das nicht nur eine Art Betriebssystem-Rohling enthält, sondern auch Middleware, um Entwicklern die Portierung ihrer Applikationen auf ganz unterschiedliche Atom-Plattformen – auch mit verschiedenen Betriebssystemen – zu vereinfachen. Die Zahl der MeeGo-Unterstützer ist unterdessen kräftig gewachsen [11].

James hob auch abermals das zurzeit als Beta laufende Portal AppUp [12] hervor, das später als Online-Zentrale für Atom-Software fungieren soll, die unter Windows oder MeeGo läuft.

Ein anderes Konzept als Android realisiert Google mit Chrome OS, das wiederum ausdrücklich für x86-Prozessoren gedacht ist. Anders als Android zielt Chrome OS nicht auf Smartphones, sondern auf simple Internet-Zugangsgeräte, also etwa Netbooks oder Tablet-PCs. Intel gehört schon länger zu den Chrome-OS-Partnern [13].

Zum Intel Developer Forum in Peking siehe auch:

(ciw [15])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-977133

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Android-Tablet-als-Energieverbrauchsanzeige-879871.html
[2] http://www.android-x86.org/
[3] http://www.androidx86.org/
[4] https://www.heise.de/news/IDF-in-Peking-Mehr-Details-zu-Intels-Prozessorgeneration-Sandy-Bridge-976782.html
[5] https://www.heise.de/news/Intel-zeigt-x86-Smartphone-899552.html
[6] http://www.pcworld.com/businesscenter/article/194087/intel_puts_googles_android_on_atom_smartphones.html
[7] https://www.heise.de/news/WePad-Offene-iPad-Alternative-ohne-Preisdiktat-und-Zensur-Update-976053.html
[8] https://www.heise.de/news/Acer-verschiebt-Android-Netbook-748473.html
[9] http://www.intel.com/pressroom/kits/bios/james.htm
[10] https://www.heise.de/news/Intel-und-Nokia-veroeffentlichen-erstes-MeeGo-Release-968909.html
[11] https://www.heise.de/news/MeeGo-bekommt-Unterstuetzung-aus-der-Industrie-977004.html
[12] http://www.intel.com/Consumer/Products/appup.htm
[13] https://www.heise.de/news/Auch-Intel-unter-Googles-Partnern-bei-Chrome-OS-6059.html
[14] https://www.heise.de/news/IDF-in-Peking-Mehr-Details-zu-Intels-Prozessorgeneration-Sandy-Bridge-976782.html
[15] mailto:ciw@ct.de